Mozartwoche verkürzt und online

19. Januar 2021 - 15:45 Uhr

Salzburg/Berlin (MH) – Die diesjährige Salzburger Mozartwoche findet verkürzt und erstmals nur im Internet statt. Vom 27. Januar – dem 265. Geburtstag des Komponisten – bis zum 31. Januar erklingen zehn Konzerte in Online-Streams auf der Plattform fidelio.at. "Wir haben das bereits adaptierte Programm nochmals behutsam eingedampft und zu einer Mozartwoche destilliert, die in ihrer Essenz und Qualität exemplarisch für die Einzigartigkeit dieses Mozart-Festivals steht", sagte Intendant Rolando Villazón am Dienstag in Salzburg.

Vorstellung Mozartwoche

Vorstellung Mozartwoche

Auch das kompakte Programm atme den Geist des ursprünglich ausgegebenen Festivalmottos und macht Mozart als "Musico drammatico" spürbar. Die aufgeführten Werke in Moll erzählten wie die Arien und Lieder von großen Emotionen, von Liebe und Leidenschaft.

Als "außergewöhnliche Entdeckung" präsentiert die Mozartwoche 2021 ein bislang unbekanntes Mozart-Stück. Das Allegro in D-Dur KV 626b/16 werde von dem Pianisten Seong-Jin Cho zum ersten Mal aufgeführt und vom wissenschaftlichen Leiter der Stiftung Mozarteum, Ulrich Leisinger, erläutert. Intendant Villazon führt durch die Premiere des 94 Sekunden langen Stücks. Die Stiftung hat das Mozart-Autograph noch vor der Coronakrise aus Privatbesitz erworben. Dabei handele es sich um ein Klavierstück, das der Komponist höchstwahrscheinlich im Alter von 17 Jahren Anfang 1773 am Ende seiner dritten Italienreise oder unmittelbar nach der Rückkehr nach Salzburg aufgeschrieben hat.

Das Eröffnungskonzert gestaltet das Mozarteumorchester Salzburg unter Keri-Lynn Wilson mit den Solisten Xavier de Maistre, Mathilde Calderini, Giulia Semenzato, Rolando Villazón und Luca Pisaroni. Zu den weiteren Gästen zählen die Wiener Philharmoniker mit Daniel Barenboim als Dirigent und Pianist sowie Cecilia Bartoli, das Balthasar-Neumann-Ensemble unter der Leitung von Thomas Hengelbrock und die Camerata Salzburg mit Giedrė Šlekytė am Pult und den Solisten Renaud Capuçon, Gérard Caussé und Regula Mühlemann. Mit Barenboim und Martha Argerich spielen zwei langjährige Freude ausgewählte Klavierwerke Mozarts zu vier Händen.

Die Mozartwoche findet seit 1956 jährlich um den Geburtstag des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart am 27. Januar in Salzburg statt. Das Festival versammelt die besten Orchester, Ensembles und Solisten auf dem Gebiet der Mozart-Interpretation. Zu den 59 Veranstaltungen Anfang 2020 kamen über 30.000 Gäste, mehr als je zuvor. Die Auslastung betrug 91 Prozent.

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(wa)

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