Berlin (MH) – Die Konferenz der Landesmusikräte fordert von den Landesregierungen, dass Laienensembles und -chöre nach dem Ende des Corona-Lockdowns so bald wie möglich wieder proben und konzertieren dürfen. Die Schutzmaßnahmen schienen angesichts der Infektionszahlen zwar gerechtfertigt, hätten aber nachhaltige Folgen, hieß es in einer am Donnerstag verbreiteten gemeinsamen Erklärung. "Es geht hier nicht um Freizeitgestaltung, sondern um kulturelle Artikulation und Identitätsbildung", betonten die Landesmusikräte.
Während musikalische Proben zur Berufsausübung erlaubt seien, herrsche in weiten Teilen Deutschlands für Amateurchöre, -ensembles- und -orchester ein Verbot von Proben und Konzerten. Schon heute befürchteten die Fachverbände das endgültige Aus für zehn bis 15 Prozent der Musikvereine und Chöre. Besonders auf die Herausbildung kultureller Identitäten vieler Kinder und Jugendlicher wirke das Versiegen der Amateurmusik verhängnisvoll. Chöre, Blasorchester und Musikvereine aller Art seien in der Lage, Hygienekonzepte und Abstandsregeln so auszuarbeiten, dass ein Corona-gemäßes Proben möglich ist.
In Deutschland spielen den Angaben zufolge rund neun Millionen Menschen ein Instrument, und es gibt rund 60.000 Chöre.
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(wa)
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