Sonntag, 21. Februar 2021 / 13:25 – 16:10 Uhr
ARTE
Oper (Frankreich 2021, Erstausstrahlung) Leidenschaft, Liebe und Hochverrat – das alles setzte Giuseppe Verdi in seiner Oper zur Eröffnung des Suezkanals 1871 musikalisch in Szene. Zu den Triumphmärschen ertönen Trompeten und Trommeln, Loyalitäts- und Liebeskonflikte werden von Bläsern und Streichern untermalt. Es gibt große Chöre, und im Hintergrund das Murmeln der Stimmen aus dem Isis-Tempel. Diese Aufführung der Pariser Oper vereint Weltstars: Sondra Radvanovsky in der Titelrolle, Ksenia Dudnikova als Amneris, Jonas Kaufmann als Radames und Ludovic Tézier als Amonasro.
Die musikalische Leitung des Orchesters der Pariser Oper hat Michele Mariotti. Für die Bühnenregie ist Lotte de Beer verantwortlich. Die Holländerin entschied sich bei ihrem Debüt an der Pariser Nationaloper für einen kritischen Blick auf europäische Darstellungen unterworfener Völker und regt den Zuschauer dazu an, sich mit der Ästhetik früherer und gegenwärtiger Produktionen und Aufführungen auseinanderzusetzen.
"Aida" ist ein menschliches Drama über die unmögliche Entscheidung zwischen Liebe und patriotischer Pflicht: Aida, eine von den Ägyptern gefangene und versklavte äthiopische Prinzessin und Ramades, ein ägyptischer Feldherr, verraten aus Liebe ihre Völker. Es scheint für sie keinen Ausweg zu geben. Der Rivalität der verfeindeten Lager ausgeliefert und gefangen in einem unlösbaren Dilemma, geht das Liebespaar vereint in den Tod.
Das Bühnenwerk behandelt Themen, die für den Komponisten von Bedeutung waren: Sehnsucht nach dem verlorenen Vaterland, Erlösung durch den Tod, Gegensatz zwischen enttäuschender Wirklichkeit und idealisierter Wunschwelt und das Gewicht von Religion und Politik als normative Werte, welche das Individuum seiner Freiheit berauben. Eine gnadenlose Welt, die zur Falle wird. In seiner unermüdlichen Suche nach der menschlichen Wahrheit erreicht Verdi mit dieser Oper eine Reife und einen Tiefgang, die den inneren Konflikten von Aida, Radames und Amonasro seltene Aufrichtigkeit verleihen, sublimiert durch bewegende Melodien und Arien.
Besetzung: Ludovic Tézier (Amonasro), Ksenia Dudnikova (Amneris), Sondra Radvanovsky (Aida), Jonas Kaufmann (Radames), Dmitry Belosselskiy (Ramfis), Soloman Howard (Il re), Alessandro Liberatore (Un messaggero), Gabriella Reyes (Sacerdotessa). Orchestre de l’Opéra national de Paris, Dirigent: Michele Mariotti.
(pt/MH)
Die Oper ist auch auf ➜ ARTE Concert zu sehen (verfügbar bis 25.02.2021)
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