Bonn/Berlin (MH) – Die Geigerin Anne-Sophie Mutter wird neue Präsidentin der Deutschen Krebshilfe. Der Stiftungsrat und der Vorstand wählten die Künstlerin für die kommenden fünf Jahre, teilte die gemeinnützige Organisation am Montag in Bonn mit. Mutter tritt die Nachfolge von Fritz Pleitgen an. Der ehemalige WDR-Intendant hatte das Amt zehn Jahre lang inne.
"Anne-Sophie Mutter ist eine national und international bekannte Ausnahmeerscheinung, eine Frau, die Menschen nicht nur über ihre Musik, sondern vor allem auch durch ihr Einfühlungsvermögen und authentische, unkonventionelle Art begeistert", erklärte der Stiftungsratsvorsitzende Joachim Faber. Er sei davon überzeugt, dass die Künstlerin die Anliegen und Ziele der Deutschen Krebshilfe im Sinne der Betroffenen und der Unterstützer überzeugend nach außen tragen wird.
Mutter nannte es eine große Ehre, zum beispielgebenden und wegweisenden Wirken der Krebshilfe beitragen zu können. "Nur mit einer zutiefst empathischen Anteilnahme und tatkräftigen Unterstützung können wir krebskranken Menschen und ihren Angehörigen helfen", erklärte sie und fügte hinzu: "Ich freue mich sehr darauf, an dieser unentbehrlichen Aufgabe mitzuarbeiten".
Mit dem Thema Krebs verbindet die Geigerin auch persönliche Erfahrungen, denn ihr erster Ehemann starb 1995 an Lungenkrebs. Damals habe sie vor allem die gesellschaftliche Tabuisierung von Krebs als sehr belastend empfunden. "Viele Krebspatienten erleben heute noch ihre Krankheit als soziale Ausgrenzung. Auch wenn sich das öffentliche Bewusstsein – nicht zuletzt dank der Arbeit der Deutschen Krebshilfe – in den vergangenen Jahrzehnten zum Besseren gewandelt hat", sagte Mutter, die ihre Prominenz und ihr künstlerisches Wirken auch für andere wohltätige Projekte nutzt, darunter die SOS Kinderdörfer in Syrien und die Schweizerische Multiple Sklerose-Gesellschaft.
Die Deutsche Krebshilfe wurde 1974 von Mildred Scheel gegründet. Die Frau des damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel leitete die Organisation bis zum ihrem Tod im Jahr 1985. In Deutschland erkranken der Krebshilfe zufolge jedes Jahr rund 510.000 Menschen an Krebs. Etwa die Hälfte aller erwachsenen Patienten könne heute geheilt werden und 80 Prozent der Kinder. Die Krebshilfe finanziert sich ausschließlich über Spenden und freiwillige Zuwendungen aus der Bevölkerung.
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(wa)
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