Dresden/Berlin (MH) – Die Sächsische Staatskapelle Dresden ist von der Nichtverlängerung des Vertrags von Chefdirigent Christian Thielemann überrascht worden. Die Entscheidung von Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) aus der vergangenen Woche, Thielemanns Vertrag 2024 zu beenden, "traf uns als Orchestermitglieder unerwartet", erklärte der Orchestervorstand am Mittwoch. Die Neubesetzung der Position werde alle Kapellmusiker in den nächsten Monaten intensiv beschäftigen. "Unsere Entscheidung werden wir zum gegebenen Zeitpunkt verkünden."
Gleichzeitig äußerten die Musiker Verständnis für die Notwendigkeit, in der Musikbranche neue Weichen zu stellen. Das habe die Corona-Pandemie eindrücklich vor Augen geführt. "Der Konzert- und Opernbetrieb in zehn Jahren wird ein anderer sein als heute", hieß es. Die Erschließung neuer Zielgruppen und die Ausweitung digitaler Angebote seien nur zwei von vielen weiteren Schritten zur Neuausrichtung der Sächsischen Staatskapelle. Auf das Angebot von Klepsch, an dieser Entwicklung konstruktiv und aktiv mitzuwirken, gehe man gerne ein.
"Wir sind Christian Thielemann für zahllose musikalisch einzigartige Konzert- und Opernprojekte sowie Tourneen in den vergangenen neun Jahren, seit dem er uns als Chefdirigent vorsteht, über die Maßen dankbar", betonte das Orchester. Es sei der ausdrückliche Wunsch der Kapellmitglieder, mit Thielemann als Gast künstlerisch verbunden zu bleiben.
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(wa)
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