Sonntag, 01. August 2021 / 17:05 – 18:40 Uhr
ARTE
Konzert (Deutschland 2019) Die "Messa da Requiem" ist Giuseppe Verdis wohl persönlichstes Werk. Der große italienische Opernschöpfer setzte die volle Palette seiner kompositorischen Mittel ein, um den in sich gefangenen Menschen darzustellen: seine Ängste vor dem Tod ebenso wie seinen Wunsch nach Erlösung. Bestritten wird das Konzert von den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Riccardo Muti und einem erstklassigen Solistenensemble: der Sopranistin Vittoria Yeo, der Mezzosopranistin Elīna Garanča, dem Tenor Francesco Meli und dem Bass Ildar Abdrazakov.
Verdi hatte sein "Requiem" 1868 unter dem Eindruck des Todes seines Komponistenkollegen Gioacchino Rossini zu schreiben begonnen. Keimzelle der großangelegten Totenmesse ist der damals entstandene Satz "Libera me": "Rette mich, Herr, vor dem ewigen Tod …" Alle weiteren Sätze sind nach dem Tod des großen italienischen Romanciers Alessandro Manzoni 1873 entstanden.
Verdi und Manzoni waren in respektvoller Freundschaft verbunden: Beide setzten sich für das Risorgimento ein, die italienische Nationalbewegung für die Vereinigung der damals in viele kleine Fürstentümer zersplitterten italienischen Halbinsel. Die Komposition des "Requiem" fällt ins zeitliche Umfeld von Verdis Oper "Aida", deren Uraufführung 1871 im Opernhaus in Kairo ein großer Erfolg war. Somit erscheint das "Requiem" als ein Werk der späten Reifezeit.
Mit einem Augenzwinkern wird das Stück oft als Verdis beste Oper bezeichnet, denn es bietet einen überbordenden dramatisch-musikalischen Reichtum, der seinen Opern in nichts nachsteht. Nach den berühmten Totenmessen von Mozart ("Requiem"), Berlioz ("Grande Messe des Morts") oder Brahms ("Ein deutsches Requiem") ist Verdis "Messa da Requiem" vielleicht der Höhepunkt dieser Werkform. Die Uraufführung fand 1874 in der Mailänder Kirche San Marco statt.
(pt/MH)
Das Konzert ist auch hier zu sehen:
Mehr zu diesem Thema:
➜ Weitere Artikel zu den Berliner Philharmonikern
Links:
➜ http://www.berliner-philharmoniker.de
© MUSIK HEUTE. Alle Rechte vorbehalten – Informationen zum Copyright