Lucerne Festival startet unter dem Motto "Verrückt"

10. August 2021 - 12:45 Uhr

Luzern/Berlin (MH) – Das Lucerne Festival findet in diesem Jahr wieder im vollen Umfang an Konzerten statt. Das Motto lautet "Verrückt". Vom (heutigen) Dienstag bis zum 12. September sind international renommierte Sinfonieorchester, bekannte Solisten und Nachwuchstalente zu erleben.

Lucerne Festival Orchestra

Lucerne Festival Orchestra

Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie werden allerdings jeweils nur maximal 1.000 Besucher in den 1.898 Plätze umfassenden Konzertsaal im Kultur- und Kongresszentrum KKL eingelassen. Anders als etwa die Salzburger Festspiele verlangt das Lucerne Festival von seinen Gästen keinen Nachweis über eine Impfung, eine Genesung oder ein negatives Testergebnis (3-G-Zertifikat).

Wie Festivalintendant Michael Haefliger im Interview mit Zeitungen von CH Media erklärte, wurde das Sicherheitskonzept bereits im März festgelegt. Im Saal gelte neben Abstandsregeln eine Maskenpflicht. "Eine Aerosol-Studie hat zudem bestätigt, dass die Quelllüftung im Konzertsaal des KKL sehr gut ist und dass er mit Schutzmaßnahmen größtmögliche Sicherheit bietet." Um geringere Ticketeinnahmen durch die reduzierte Saalkapazität auszugleichen, würden in diesem Jahr mehr teurere Karten angeboten.

An den ersten Tagen musizieren das Russian National Youth Symphony Orchestra, das Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchester und Preisträger des Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbs. Zur offiziellen Festivaleröffnung am Freitag führt das Lucerne Festival Orchestra unter Leitung seines Chefdirigenten Riccardo Chailly Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Schubert auf.

Die Pianistin Yuja Wang präsentiert sich als Artiste Étoile, die Komponistin Rebecca Saunders ist Composer-in-Residence. Das Lucerne Festival Contemporary Orchestra spielt Werke der Gegenwart, darunter die in Vergessenheit geratene Komposition "Polyphonie X" von Pierre Boulez.

Einen weiteren Schwerpunkt bildet das Werk von Robert Schumann. Seine vier Sinfonien und drei großen Solokonzerte werden vom Lucerne Festival Orchestra unter Chailly, dem Luzerner Sinfonieorchester unter Michael Sanderling, dem Tonhalle-Orchester Zürich unter Paavo Järvi und dem Mozarteumorchester Salzburg unter Mirga Gražinytė-Tyla aufgeführt.

Zu Gast sind außerdem Klangkörper wie die Berliner Philharmoniker mit ihrem Chef Kirill Petrenko, das Royal Concertgebouworkest, die Staatskapelle Berlin, das London Symphony Orchestra, das Budapest Festival Orchestra und das Mariinsky-Orchester. Public Viewing-Veranstaltungen, Straßenkonzerte, Podiumsdiskussionen – etwa zum Thema "Wie nachhaltig ist Musik?" – und nicht zuletzt das innovative Konzertformat "40Min" runden das Programm ab.

Das Lucerne Festival wurde 1938 gegründet. Es zählt zu den renommiertesten internationalen Musikfestivals und zieht jährlich bedeutende Orchester und Künstler an. Die 81. Ausgabe 2019 bot in vier Wochen von Mitte August bis Mitte September 64 Veranstaltungen an, die mehr als 62.000 Besucher anzogen haben. Im vorigen Jahr gab es eine zehntägige Kurzfassung mit neun Konzerten. Zu den Verkaufsveranstaltungen kamen 6.200 Besucher, die Gratisveranstaltungen hatten weitere 1.200 Teilnehmer.

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(ck/wa)

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