Sonntag, 14. November 2021 / 17:40 – 18:25 Uhr
ARTE
Musik-Dokumentation (Deutschland 2021, Erstausstrahlung) Der 100. Geburtstag der Bayreuther Festspiele 1976 sollte mit einer neuen Inszenierung von Richard Wagners "Der Ring des Nibelungen" groß gefeiert werden. Doch schon im Vorfeld der Premiere gab es Proteste gegen die "brutale Vergewaltigung" des Wagnerschen Großwerks.
Es kam zu Rangeleien und Schlägereien, Musiker verließen den Orchestergraben, weil sie mit der avancierten Interpretation durch den Dirigenten Pierre Boulez nicht einverstanden waren. Die konservative Presse wehrte sich gegen die politisch-kapitalismuskritische Deutung durch den erst 31-jährigen Fernseh- und Filmregisseur Patrice Chéreau.
Der nahm Wagner beim Worte und inszenierte den "Ring" als Allegorie auf das industrielle Zeitalter in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Trotz aller Anfeindungen: Festspielleiter Wolfgang Wagner und das Regieteam hielten an dem Konzept fest.
Der Film zeigt Ausschnitte von diesem im wahrsten Sinne monumentalen Opernereignis. Zeitzeugen blicken zurück und kommentieren das Geschehen auf und jenseits der Bühne. Der französische Regisseur Vincent Huguet erzählt von seiner Zusammenarbeit mit Patrice Chéreau, dessen Assistent er in späteren Jahren war. Die junge Sängerin Anna Prohaska, der Wagner-Sänger Günther Groissböck und Regisseur Barrie Kosky haben sich mit dem "Jahrhundertring" auseinandergesetzt und sprechen über ihre Eindrücke.
(pt/MH)
Die Sendung ist auch auf ➜ ARTE Concert zu sehen (verfügbar bis 13.12.2021).
Die vollständige Inszenierung von Wagners "Ring des Nibelungen" in der Regie von Patrice Chéreau ist auf ➜ ARTE Concert abrufbar (verfügbar bis 12.12.2021).
Mehr zu diesem Thema:
➜ Weitere Artikel zu den Bayreuther Festspielen
Link:
➜ http://www.bayreuther-festspiele.de
© MUSIK HEUTE. Alle Rechte vorbehalten – Informationen zum Copyright