Frankfurt am Main/Berlin (MH) – Die Oper Frankfurt blickt mit Sorgen auf die finanziellen Folgen der Pandemie. "Wir können nur hoffen, dass Corona nicht vehement zurückkehrt", sagte Intendant Bernd Loebe am Mittwoch. An die Stadt Frankfurt appellierte er, dass sie zur Sanierung des Haushalts "nicht die Städtischen Bühnen opfert". Sein Haus habe für Monate nur vor 250 Besuchern spielen dürfen. Nun wolle man während Corona verlorenes Stammpublikum wieder zurückgewinnen. Die Zahl der Abonnenten sei von 11.894 in der Spielzeit 2019/20 auf jetzt 7.640 zurückgegangen.
Für seine 21. Frankfurter Saison plant Loebe elf Premieren, davon neun im Opernhaus und zwei in der Spielstätte Bockenheimer Depot. Daneben sind 14 Wiederaufnahmen und acht Liederabende geplant.
Als Eröffnungspremiere der Spielzeit 2022/23 kommt im Oktober Mozarts "Die Zauberflöte" heraus. Die Inszenierung des US-Amerikaners Ted Huffman folgt auf die seit 1998 insgesamt fünfzehnmal wiederaufgenommene Deutung von Alfred Kirchner. Im November folgt Wagners "Die Meistersinger von Nürnberg", fast 30 Jahre nach der letzten Frankfurter Neuinszenierung.
Ein schon 2020/21 geplantes Opern-Doppel mit Kurt Weills "Der Zar lässt sich fotografieren" und Carl Orffs "Die Kluge" wird im April im Opernhaus nachgeholt. Gleiches gilt für einen Doppelabend mit "The Prodigal Son" in Kombination mit "The Burning Fiery Furnace" im Bockenheimer Depot.
"Während wir die letzte Saison mit Sebastian Weigle genießen, bestellen wir das Feld für den folgenden Generalmusikdirektor, für Thomas Guggeis", erklärte Loebe. Der 1993 geborene Guggeis ist seit 2020 Staatskapellmeister an der Berliner Staatsoper Unter den Linden. In Frankfurt übernimmt er die Nachfolge von Weigle (Jahrgang 1961), der die GMD-Position seit 2008 innehat.
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(wa)
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