Bremen/Berlin (MH) – Der frühere Generalintendant des Bremer Theaters, Klaus Pierwoß, ist tot. Wie der Senat der Hansestadt am Montag mitteilte, starb Pierwoß am Sonntag. Er wurde 79 Jahre alt. "Er hat das Theater in den 13 Jahren seiner Intendanz mit vollem Einsatz und höchst streitbar durch schwierige kulturpolitische Zeiten sicher manövriert – immer mit dem Ziel vor Augen, das Vier-Sparten-Haus in seiner Gesamtheit zu erhalten", erklärte Bürgermeister und Kultursenator Andreas Bovenschulte (SPD).
1942 im niedersächsischen Berge geboren, studierte Pierwoß in Köln, Berlin und Wien Theaterwissenschaft und Germanistik. 1971 wurde er Dramaturg am Landestheater Tübingen und 1975 am Nationaltheater Mannheim. Drei Jahre später kehrte er als Intendant nach Tübingen zurück. 1985 folgte er auf Jürgen Flimm als Leiter des Kölner Schauspielhauses.
Von 1994 bis 2007 leitete Pierwoß das Bremer Theater. Er formte das Haus zu einer überregional geschätzten und anerkannten Spielstätte, etwa durch zahlreiche Musiktheater-Uraufführungen. Von 1995 bis 2003 stieg die Auslastung um 17 Prozent. Zum Ende seiner Amtszeit wurde das Theater von der Zeitschrift "Opernwelt" zum "Opernhaus des Jahres" gewählt. Pierwoß erhielt für sein "weit über das übliche Maß hinaus gehendes Engagement" das Bundesverdienstkreuz. Das 2007 in Theater Bremen umbenannte Haus machte ihn 2013 zum Ehrenmitglied.
© MUSIK HEUTE. Alle Rechte vorbehalten – Informationen zum Copyright
(wa)
(Redaktionshinweis: Das Foto wurde am 07.06.2022, 13:03 Uhr, in den Text eingefügt.)
Mehr zu diesem Thema:
➜ Weitere Artikel zum Theater Bremen
Links: