Das Wilhelm-Friedemann-Bach-Haus in Halle/Saale ist seit Donnerstag wieder öffentlich zugänglich. Nach umfangreicher Sanierung des Gebäudes zeigt die Stiftung Händel-Haus darin die Dauerausstellung "Musikstadt Halle", die bereits 2010 für kurze Zeit zu sehen war. "Halle hat viele berühmte Komponisten hervorgebracht und zu erstklassigen Werken inspiriert", sagte Stiftungsdirektor Clemens Birnbaum. Die Präsentation dieses reichen musikalischen Erbes sei die perfekte Ergänzung der Ausstellung "Händel – der Europäer" im Händel-Haus.
In acht Räumen auf rund 150 Quadratmetern werden im Bach-Haus hallische Musikgeschichte und verschiedene Komponisten vorgestellt. Wissenswertes zum Leben und Schaffen erfährt man neben W. F. Bach und Georg Friedrich Händel über Samuel Scheidt, Johann Friedrich Reichardt, Carl Loewe und Robert Franz. Auch gesellschaftshistorische Hintergründe der jeweiligen Zeit werden dargestellt. An Hörstationen sind Musikstücke der Komponisten abrufbar.
Zudem werden Notenerstdrucke und Faksimiles ausgestellt sowie originale Musikinstrumente wie der Flügel von Carl Loewe (1796-1869). Wegen der unterschiedlichen Raumgrößen wurde die Ausstellung mit wiederkehrenden grafischen Elementen gestaltet. Diese ermöglicht den Besuchern eine chronologische "Zeitreise" durch die Musikgeschichte von Halle. Höhe- und Endpunkt der Ausstellung ist ein salonartiger Raum mit dem originalen Flügel von Robert Franz (1815-1892) und Möbeln des Komponisten.
In dem fast 300 Jahre alten Haus "Große Klausstraße 12" lebte einst Wilhelm Friedemann Bach (1710-1784), der älteste Sohn von Johann Sebastian Bach. Die Museumsbesucher erhalten Einblicke in die Geschichte des Hauses mit verschiedenen An- und Umbauten. Während der Händel-Festspiele bis 10. Juni ist das Bach-Haus täglich von 10:00 bis 19:00 Uhr geöffnet, ansonsten freitags und samstags von 10:00 bis 18:00 Uhr. Der Eintritt kostet einheitlich 2,50 Euro. Mit einem Kombi-Ticket kann man das Bach- und das Händel-Haus besuchen (6,00 Euro, ermäßigt 4,00 Euro).
(wa)
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