Bayreuther Festspiele starten mit "Tristan und Isolde"

25. Juli 2022 - 10:00 Uhr

Bayreuth/Berlin (MH) – Mit einer Neuproduktion der Oper "Tristan und Isolde " beginnen am (heutigen) Montag die 110. Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth. In den Titelpartien sind der US-amerikanische Tenor Stephen Gould und die britische Sopranistin Catherine Foster zu erleben. Am Pult steht Markus Poschner, der kurzfristig für Cornelius Meister übernimmt. Regie führt Roland Schwab.

Bayreuther Festspielhaus

Bayreuther Festspielhaus

Meister soll sich auf die Endproben für den neuen "Ring des Nibelungen" konzentrieren. Der Stuttgarter Generalmusikdirektor ist kurzfristig für Pietarin Inkinen eingesprungen. Der Finne musste das Dirigat der Tetralogie "zu seinem größten Bedauern" wegen einer "schwerwiegenden Corona-Erkrankung" abgeben.

Der "Ring"-Zyklus startet am 31. Juli. Das Opus magnum in der Regie des Österreichers Valentin Schwarz und mit Inkinen am Pult war bereits für 2020 geplant. Damals mussten die Bayreuther Festspiele wegen der Corona-Pandemie komplett abgesagt werden. Im kommenden Jahr soll Inkinen die musikalische Leitung beim "Ring" übernehmen und Meister bei "Tristan und Isolde".

Neben den Neuproduktionen werden die Opern "Tannhäuser", "Der fliegende Holländer" und zum letzten Mal "Lohengrin" wieder aufgenommen. Zum Abschluss der Festspiele am 31. August und 1. September leitet der lettische Dirigent Andris Nelsons zwei Konzerte im Festspielhaus.

In den vergangenen Tagen waren die Debatten rund um das weltbekannte Festival allerdings weniger von der Kunst, sondern vielmehr von Sexismusvorwürfen geprägt. Im "Nordbayerischen Kurier" hatten Frauen anonym berichtet, dass sie auf dem Grünen Hügel angefasst wurden oder sich sexuelle Anzüglichkeiten anhören mussten. Intendantin Katharina Wagner bestätigte, dass auch sie selbst betroffen war: "Sexuelle Anzüglichkeiten und teilweise Übergriffe in gewisser Weise ja", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. "Ich habe mich aber zu wehren gewusst."

Die Festspiele kündigten Konsequenzen an. "Das sind ungeheure Vorwürfe", sagte der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Georg von Waldenfels. Es gebe "gar kein Vertun, dass wir mit allem Ernst und aller Unnachgiebigkeit dem nachgehen werden".

© MUSIK HEUTE. Alle Rechte vorbehalten – Informationen zum Copyright

(wa, mit dpa)

Mehr zu diesem Thema:

Weitere Artikel zu den Bayreuther Festspielen

Link:

http://www.bayreuther-festspiele.de

Mehr zu diesen Schlagwörtern: , , , , , , , , , ,
Print Friendly