Berlin (MH) – Der Theater- und Opernregisseur Barrie Kosky und die Schriftstellerin Herta Müller sind mit dem diesjährigen Preis für Verständigung und Toleranz ausgezeichnet worden. Die Direktorin des Jüdischen Museums Berlin, Hetty Berg, überreichte die Ehrungen am Samstag. Die Laudatio auf den langjährigen Intendanten und Chefregisseur der Komischen Oper Berlin hielt die Musikkritikerin Julia Spinola, die für Müller der Schriftsteller Ernest Wichner.
Der in Australien geborene Kosky sei eine herausragende Künstlerpersönlichkeit und stehe mit seiner Arbeit wie als Person für deutsch-jüdische Gegenwartskultur und für deutsch-jüdisches Leben in Berlin, hieß es in der Begründung. "Er eröffnete dem Publikum den Zugang zu einem weitgehend vergessenen Bereich jüdischer Kultur." Die gebürtige Rumänin Müller zeige in ihren Texten, "dass Sprache Freiräume schaffen und befreien kann – von den Unterdrückungsmechanismen einer Diktatur ebenso wie von Einschränkungen, die in Gruppen- oder privaten Beziehungszusammenhängen herrschen".
Mit dem Preis für Verständigung und Toleranz würdigt das Jüdische Museum Berlin seit 2002 Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wirtschaft, die sich auf herausragende Weise um die Förderung der Menschenwürde, der Völkerverständigung, der Integration von Minderheiten und des Zusammenlebens unterschiedlicher Religionen und Kulturen verdient gemacht haben. Zu den bisher Ausgezeichneten zählen der Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper, Daniel Barenboim (2006), und der Pianist Igor Levit (2020). Der Preis in Form eines Oloids wird seit 2020 von der Designagentur Eggers + Diaper gestaltet.
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(wa)
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