Berlin (MH) – Der Musiker Daniel Barenboim begeht am (heutigen) Dienstag seinen 80. Geburtstag. "Meine Glückwünsche gelten einem großartigen Dirigenten und Pianisten, der sich weltweit höchste Anerkennung erworben hat", gratulierte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dem Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden.
Seit mehr als sechs Jahrzehnten bereichere Barenboim die internationale Musiklandschaft, erklärte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne). "Wie kaum ein anderer hat sich Daniel Barenboim zugleich um die Musikstadt Berlin verdient gemacht und die Staatskapelle Berlin als Chefdirigent an die Spitze der internationalen Opern- und Konzertorchester gespielt."
Der argentinisch-israelische Künstler lebe und verkörpere die völkerverbindende Kraft der Musik, fügte Steinmeier hinzu. Mit dem von ihm mitgegründeten West-Eastern Divan Orchestra zeige der Dirigent, dass Kunst ein Weg ist, der zu Frieden führen kann: "Ein Orchester mit Mitgliedern aus Israel und verschiedenen arabischen Ländern, das auf höchstem Niveau musiziert – es ist ein politisches und künstlerisches Wunder, das sich bei jedem Zusammensein aufs Neue ereignet. Es ist eine verwirklichte Utopie", sagte Steinmeier.
Staatsopern-Intendant Matthias Schulz würdigte Barenboim als "einen der größten Musiker unserer Zeit". Alle Mitarbeiter des Hauses wünschten ihm "vor allem gute Gesundheit und hoffen, ihn bald wieder am Pult erleben zu können". Wegen einer schweren neurologischen Erkrankung musste der Dirigent ein Konzert mit der Staatskapelle Berlin zu seinem Geburtstag absagen. "Die Musik war und ist ein wesentlicher und dauerhafter Bestandteil meines Lebens", schrieb er selbst dazu. "Ich habe mein ganzes Leben in und durch die Musik gelebt und werde dies auch weiterhin tun, solange es mir meine Gesundheit erlaubt. Wenn ich zurück und nach vorne blicke, bin ich nicht nur zufrieden, sondern zutiefst erfüllt."
Barenboim ist seit 30 Jahren Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper. Die Staatskapelle und den Staatsopernchor dirigierte er erstmals öffentlich zur Jahreswende 1991/92 mit Beethovens 9. Sinfonie. Im Herbst 1992 folgte mit Wagners "Parsifal" die erste Opernproduktion. Inzwischen gab es mehr als 1.600 gemeinsame Aufführungen, darunter 760 Musiktheatervorstellungen (Oper und Ballett) und mehr als 850 Konzerte. Darin enthalten sind über 450 Auftritte bei Gastspielen in 80 Städten weltweit und rund 100 Theatern und Konzertsälen.
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(wa)
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