Berlin (MH) – Mit "Il Giustino" hat die Berliner Staatsoper Unter den Linden zum ersten Mal eine Oper von Antonio Vivaldi (1678-1741) herausgebracht – und einen Treffer gelandet. Kaum war der letzte Ton am Sonntagabend verklungen, sprangen zahlreiche Zuschauer auf und spendeten Applaus im Stehen. Bravo-Rufe gab es nicht nur für das Sängerensemble, den Staatsopernchor und die Akademie für Alte Musik Berlin unter der Leitung von René Jacobs.
Auch das Kreativteam wurde bejubelt. Regisseurin Barbora Horáková lieferte bei ihrem Hausdebüt eine Mischung aus Dramatik und Humor, die den Spannungsbogen bis zum Schluss halten konnte. Mit fantasievollen Einfällen gespickt waren ebenso das Bühnenbild von Thilo Ulrich und die Kostüme von Eva-Maria Van Acker. Glänzend besetzt waren die auch schauspielerisch überzeugenden Sänger von Christophe Dumaux in der Titelpartie über Raffaele Pe (Anastasio), Kateryna Kasper (Arianna), Robin Johannsen (Leocasta), Siyabonga Maqungo (Vitaliano), Helena Rasker (Andronico) und Magnus Dietrich (Polidarte) bis zu Olivia Vermeulen in der Rolle des Amanzio und der Fortuna.
Für die Neuinszenierung hat Dirigent Jacobs das ursprünglich an die fünf Stunden lange Stück bearbeitet und auf drei Stunden gekürzt. Die Produktion ist Teil der Barocktage vom 2. bis 11. Dezember, die mit Mozarts "Mitridate, re di Ponto" noch eine weitere Premiere bieten. Zudem sind neun Konzerte und die Wiederaufnahme von Monteverdis "L’incoronazione di Poppea" geplant.
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(tr/wa)
Berichtigung (21.11.2022 – 14:17 Uhr): Im zweiten Absatz, dritter Satz, wurde ein überflüssiges Wort ("Giustino") gestrichen.
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