Dietrich Fischer-Dieskau – Die Stimme der Seele

15. Juni 2012 - 08:08 Uhr

Sonntag, 17. Juni 2012 / 15:25 – 16:50 Uhr
ARTE

Ohne Zweifel war Dietrich Fischer-Dieskau (1925-2012) einer der berühmtesten Sänger des 20. Jahrhunderts. Über 40 Jahre lang war er präsent auf Opernbühne und Konzertpodium, beständig den höchsten Ansprüchen genügend. Wie kein anderer konnte der Berliner Bariton Seelenbewegungen musikalisch darstellen. ARTE zeigt anlässlich seines Todes am 18. Mai zwei Beiträge.

Dietrich Fischer-Dieskau – Die Stimme der Seele (15:25 – 16:25 Uhr)

Dietrich Fischer-Dieskau

Dokumentation (Frankreich 1995) Nach dem Silvesterabend 1992 beschloss Dietrich Fischer-Dieskau, für die meisten völlig überraschend, die Sängerlaufbahn zu beenden. Der französische Regisseur Bruno Monsaingeon, der bereits Filme über Glenn Gould, David Oistrach und Yehudi Menuhin realisierte, hat in allen Archiven der Welt geforscht und eine nahezu lückenlose Dokumentation zusammengestellt.

Darin fügt er Gespräche mit Fischer-Dieskau über sein Leben und seine Kunst ein. Er beschreibt die Leistung des Sängers durch Einblicke in die täglich erbrachte Arbeit bei Proben, bei der Vorbereitung seiner Liederabende, bei der Auseinandersetzung mit seinen wechselnden Klavierpartnern und beim Unterrichten.

1925 in Berlin geboren, wurde Dietrich Fischer-Dieskau 1948 als erster lyrischer Bariton an die Städtische Oper in Berlin verpflichtet. Seither ist er in allen renommierten Opernhäusern und Konzerthäusern der Welt aufgetreten. Er machte sich nicht nur als Opernsänger einen Namen, sondern trat er auch als Oratorien-, Konzert- und Liedsänger sowie als Dirigent hervor.

Dietrich Fischer-Dieskau setzte sich vor allem für die Verbreitung des romantischen Liedgutes ein und verhalf mit seiner Interpretationskunst den Liedern Gustav Mahlers, Franz Schuberts, Robert Schumanns und Hugo Wolfs zu neuer Geltung. Sein Name wurde nicht zuletzt aufgrund seiner unzähligen Interpretationen von großen Liedzyklen wie Schuberts "Die schöne Müllerin" und "Die Winterreise" bald zum Synonym für das romantische Kunstlied. Daneben engagierte er sich aber auch für zeitgenössische Kompositionen. Als Opernsänger setzte er in den Rollen Falstaff, Don Giovanni, Macbeth, Almaviva oder Hans Sachs Maßstäbe.

Nach 45-jähriger Karriere beendete Dietrich Fischer-Dieskau 1992 seine Konzerttätigkeit und wirkte seither als Buchautor, Rezitator, Lehrer und Dirigent. Buchveröffentlichungen sind unter anderem "Töne sprechen, Worte klingen. Zur Geschichte und Interpretation des Gesangs" (1985); "Die Welt des Gesangs (1999)"; "Franz Schubert und seine Lieder" (1999); "Musik im Gespräch" (2003).

Dietrich Fischer-Dieskau singt Mozart (16:25 – 16:50 Uhr)

Konzertmitschnitt (Deutschland 1987) Mit seinem unverwechselbaren komödiantischen Talent interpretiert der Bariton vier Konzertarien von Wolfgang Amadeus Mozart. Die Aufnahme von Klaus Lindemann zeigt das berühmte komödiantische Talent Dietrich Fischer-Dieskaus in vier Konzertarien von Wolfgang Amadeus Mozart: "Mentre ti lascio, o figlia" (KV 513), "Un bacio di mano" (KV 541), "Cosi dunque tradisci …" (KV 432) und "Rivolgete a lui lo sguardo" (KV 584). Begleitet vom Chamber Orchestra of Europe unter der Leitung von Sandór Vegh gibt er den verzweifelten Vater, den erfahrenen Weltmann, den ertappten Verräter und den werbenden Liebhaber.

(pt/wa)

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