Menschenrechtspreis der Tonhalle Düsseldorf an Iranerin

20. April 2023 - 14:47 Uhr

Düsseldorf/Berlin (MH) – Der Menschenrechtspreis der Tonhalle Düsseldorf 2023 geht an die iranische Autorin und Aktivistin Sanaz Azimipour. Damit bekunde der Chefdirigent der Düsseldorfer Symphoniker, Ádám Fischer, seine Solidarität mit der Protestbewegung gegen das iranische Regime, teilte das Haus am Donnerstag mit.

Sanaz Azimipour

Sanaz Azimipour

Die 30-jährige Azimipour wurd in Teheran geboren und lebt seit 2016 in Berlin. Nach dem gewaltsamen Tod von Jina Mahsa Amini, der die aktuelle Protestbewegung in Iran ausgelöst hat, gründete sie mit anderen Ehrenamtlichen das "Woman Life Freedom Kollektiv Berlin". Die Gruppe wurde international bekannt, als sie im Oktober 2022 in Berlin die bislang größte iranische Demonstration außerhalb Irans organisierte, mit mehr als 80.000 Teilnehmern aus ganz Europa und anderen Ländern.

"Die Unterdrückung insbesondere der Frauen in Iran ist ein Verbrechen", erklärte Fischer. Angesichts der vielen Krisen in der Welt rücke das Thema in den westlichen Medien gerade etwas in den Hintergrund. "Wir dürfen die Menschen in Iran nicht vergessen und können sie dadurch unterstützen, dass wir ihnen Aufmerksamkeit schenken. Ich hoffe sehr, dass die Proteste gegen die autoritäre Regierung, die Menschenrechte mit Füßen tritt, nicht abreißen und schließlich zum Erfolg führen", betonte der Dirigent. Der Ungar, der die Empfänger des mit 10.000 Euro dotierten Preises jeweils selbst auswählt, engagiert sich seit Jahren für Freiheit und Menschenrechte.

Die Auszeichnung wird am 7. Mai im Rahmen des Menschenrechtskonzerts in der Düsseldorfer Tonhalle verliehen. Azimipour werde die Auszeichnung persönlich entgegennehmen. Fischer dirigiert bei dem Konzert das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart. Es musizieren die Düsseldorfer Symphoniker, der Chor des Städtischen Musikvereins und die Solisten Hannah Morrison, Katrin Wundsam, Gyula Rab und Miklos Sebestyén.

Der Menschenrechtspreis wird seit 2016 verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern zählen die Organisation "Ärzte ohne Grenzen", die Ärzteinitiative "Praxis ohne Grenzen", der Wiener Verein Mimikama, die Bewegung "Fridays for Future" und zuletzt der türkische Menschenrechtsaktivist Osman Kavala.

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(wa)

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