Berlin (MH) – Die Komische Oper Berlin will auch während der Sanierung ihres Stammhauses Musiktheater auf höchstem Niveau und für alle anbieten. Das Ensemble befinde sich in Aufbruchsstimmung, erklärten die Ko-Intendanten Susanne Moser und Philip Bröking am Donnerstag bei der Vorstellung der Spielzeit 2023/24. "Wir glauben fest daran, auch den Teil des Publikums, für die die wechselnden Spielorte eine Herausforderung darstellen, vom Reiz und den Möglichkeiten in die Stadt hinauszuziehen, begeistern zu können."
Neben der Interimsspielstätte im Schillertheater will die Komische Oper in den kommenden Jahren jeweils am Anfang, in der Mitte und am Ende einer Saison mit Produktionen an anderen Orten in Berlin gastieren. Den Auftakt der nächsten Spielzeit macht Hans Werner Henzes Oratorium "Das Floß der Medusa" in einem Hangar des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Die Nachfrage für die Inszenierung von Tobias Kratzer sei bereits jetzt so hoch, dass eine zusätzliche, sechste Vorstellung angesetzt werden könne, hieß es.
Im Schillertheater plant die Komische Oper von Oktober bis Mai mehr als 130 Vorstellungen, darunter sechs Neuinszenierungen und neun der beliebtesten Repertoireproduktionen. Eröffnet wird die neue Spielstätte Mitte Oktober mit einem großen Fest. Die erste Premiere in dem Interim wird das Musical "Chicago" in der Regie des bisherigen Intendanten Barrie Kosky, der auch Rimski-Korsakows Musiktheaterwerk "Der goldene Hahn" und Händels Oratorium "Hercules" auf die Bühne bringen wird.
Der Kinderbuch-Klassiker "Nils Holgerssons wundersame Abenteuer" von Selma Lagerlöf feiert mit Musik von Elena Kats-Chernin Uraufführung als Kinderoper. Zur Eröffnung des Festivals "Schall & Rauch" in einer ehemaligen Brauerei im Stadtteil Neukölln wird ein noch titelloses "Dokumentar-Musiktheater" des US-amerikanischen Komponisten Ted Hearne und des Regisseurs Daniel Fish uraufgeführt. Mit Beginn der neuen Saison tritt der US-amerikanische Dirigent James Gaffigan als Generalmusikdirektor der Komischen Oper an.
Das 1947 errichtete Stammhaus der Komischen Oper Berlin im Bezirk Mitte wird ab Sommer saniert, umgebaut und erweitert. Für die Arbeiten sind sechs Jahre veranschlagt.
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(wa)
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