Wien/Berlin (MH) – Das Publikumsinteresse der Volksoper Wien hat sich im Laufe der Saison 2022/23 wieder auf einem Niveau wie vor der Corona-Pandemie eingependelt. Von September bis April betrug die durchschnittliche Auslastung 79 Prozent, in den Monaten März und April lag sie bei 84 Prozent. Das teilte das Haus am Sonntag bei der Vorstellung der kommenden Spielzeit mit. Die Einnahmen lägen deutlich über Plan.
Die zweite Saison von Direktorin Lotte de Beer und Musikdirektor Omer Meir Wellber steht im Zeichen des 125. Geburtstags der Volksoper am 14. Dezember 2023. Auf dem Programm stehen neun Neuproduktionen und drei Zugabe-Premieren, viele davon verbindet eine besondere Geschichte mit dem Haus. So kehrt Richard Strauss' "Salome" zurück, die 1910 an der Volksoper ihre Wiener Erstaufführung erlebte. Für die Eröffnungspremiere wird Luc Bondys Inszenierung bei den Salzburger Festspielen 1992 rekreiert.
De Beer inszeniert mit Choreograph und Co-Regisseur Bryan Arias die "West Side Story" von Leonard Bernstein, die 1968 an der Volksoper ihre deutschsprachige Erstaufführung erlebte. Franz Lehárs "Die lustige Witwe", mit mehr als 1.000 Aufführungen eine der meistgespielten Operetten der Volksoper, erfährt eine Neubetrachtung durch Mariame Clément, und Giacomo Puccinis "La rondine" ist 104 Jahre nach ihrer Wiener Erstaufführung wieder zu sehen.
Mit der Uraufführung von "Lass uns die Welt vergessen – Volksoper 1938" gedenkt das Haus jenen Mitgliedern, die von den Nazis aus der Volksoper verjagt, verfolgt und ermordet wurden. John Adams' Passionsoratorium "The Gospel According to the Other Mary" kommt in der Regie von Lisenka Heijboer Castañón zu seiner österreichischen Erstaufführung.
Mehr als 22 Prozent des Publikums der Volksoper sind den Angaben zufolge jünger als 30 Jahre. Aus diesem Grund wird das Programm für Kinder, Jugendliche und Familien ausgebaut. Der Sonntag wird zum Familientag mit kurzen Stücken für die kleinsten Besucher im Rahmen der Familienmatineen und familienfreundlichen Produktionen mit frühem Beginn am Nachmittag. Neben den Neuproduktionen "Die Reise zum Mond", "Aristocats" und "tick tick… BOOM!" richten sich elf Repertoirewerke an junges Publikum.
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(wa)
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