Rundfunkklangkörper: "Wir sind Kulturauftrag"

24. Mai 2023 - 20:17 Uhr

Berlin (MH) – In den Debatten um Auftrag und Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks hat die Deutsche Musik- und Orchestervereinigung "unisono" auf die Bedeutung der Rundfunkklangkörper hinsichtlich des Kulturauftrages der Sender hingewiesen. Mit Auftritten und Projekten auf qualitativ höchstem Niveau leisteten die Orchester und Chöre der ARD-Anstalten im Kultur-Programm und in ihrem jeweiligen Sendegebiet eine unverzichtbare Musik- und Kulturvermittlung, sagte unisono-Geschäftsführer Gerald Mertens am Mittwoch in Berlin. Das gelte gerade auch dort, wo es keine kommunalen Orchester und Theater gibt.

Übergabe Positionspapier

Übergabe Positionspapier

Zur Rolle und den Kosten der Musikensembles der ARD kursierten viel Desinformation und Halbwissen, beklagte Mertens. Tatsächlich entfielen vom monatlichen Rundfunkbeitrag von derzeit 18,36 Euro nur 0,41 Euro oder 2,2 Prozent auf die Orchester und Chöre. "Klangkörper taugen daher nicht als mögliche 'Bauernopfer' weiterer Einschnitte", betonte er.

Zu Forderungen nach Kürzungen bei den Rundfunkklangkörpern, angeregt auch durch Aussagen des WDR-Intendanten und damaligen ARD-Vorsitzenden Tom Buhrow im vergangenen Herbst, verwies der unisono-Chef auf bereits vollzogene Fusionen und Verkleinerungen. In den vergangenen 30 Jahren hätten allein die zwölf Orchester in der ARD und der Rundfunk-Orchester- und Chöre GmbH Berlin (roc) rund 26 Prozent ihrer Planstellen verloren.

Die unisono hat ein Positionspapier mit dem Titel "#WirSindKulturauftrag" zur 100-jährigen Geschichte der Rundfunkklangkörper und deren heutiger Existenzberechtigung erarbeitet. In einzelnen Rundfunkanstalten übergaben örtliche Orchestervorstände das Dokument an die jeweiligen Intendanten.

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(wa)

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