Magdeburg/Berlin (MH) – Der Telemann-Preis 2024 wird an den Flötisten Barthold Kuijken verliehen. Mit dem Belgier ehre man eine Persönlichkeit, die "die Auseinandersetzung mit der Musik des 18. Jahrhunderts und besonders des Instrumentalwerks von Georg Philipp Telemann prägt sowie ihren künstlerischen Reichtum jungen Menschen vermittelt", teilte die Stadt Magdeburg am Mittwoch mit. Die Auszeichnung soll Oberbürgermeisterin Simone Borris im Rahmen eines Festakts am 8. März 2024 überreichen.
Als herausragender und weltweit geschätzter Travers- und Blockflötist, Lehrer, Wissenschaftler und Dirigent habe Kuijken die Beschäftigung mit historischen Flöten sowie die historisch informierte Muszierpraxis in den letzten 50 Jahren maßgeblich beeinflusst. Fragen zur historischen Aufführungspraxis der Musik des 18. Jahrhunderts seien für ihn lebendig und interessant, weil sie von jeder Generation neu beantwortet werden.
Kuijken habe sämtliche Instrumentalwerke, in denen Telemann eine Traversflöte verlangt, aufgeführt und nahezu alle für Tonträger eingespielt. Immer wiesen diese Aufnahmen Referenzcharakter auf, hieß es. In seinen Notenausgaben, darunter Telemanns "Zwölf Fantasien für Traversflöte ohne Bass", verbinde Kuijken kompetent ein wissenschaftlich geschultes Lesen der musikalischen Quellen mit den Erfahrungen des Interpreten.
Die Stadt Magdeburg vergibt den Georg-Philipp-Telemann-Preis seit 1987 jährlich für hervorragende Leistungen bei der Interpretation, Pflege und Erforschung von Leben und Werk Telemanns. Die Auszeichnung besteht aus einer Bronzeplakette, einer Urkunde und einer Dotation von 2.500 Euro. Zu den bisherigen Preisträgern gehören der Trompeter Ludwig Güttler, der Dirigent Nikolaus Harnoncourt, die Verlage Bärenreiter und Carus, Thomaskantor Gotthold Schwarz, die Violinistin Elizabeth Wallfisch und zuletzt der britische Musikwissenschaftler Ian Payne.
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(wa)
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