Cottbus/Berlin (MH) – Das Staatstheater Cottbus nimmt kurzfristig ein Solidaritätskonzert für Israel ins Programm. Jüdische und nicht-jüdische Musiker spielen gemeinsam, "um die Stille zu durchbrechen, die angesichts des Terrors der Hamas und seiner Folgen um sich greift", teilte das Haus am Freitag mit. Man widme die Veranstaltung am 31. Oktober den Menschen "in Israel und weltweit, wo immer ihnen Hass und Antisemitismus entgegenschlägt".
Neben der Cello-Suite "From Jewish Life" von Ernest Bloch und dem Mozart-Requiem erklingen "El male rachamim – Gott des Erbarmens", ein jüdisches Gebet zum Gedenken der Toten, und die Kaddisch-Vertonung von Maurice Ravel in einer Bearbeitung für Stimme und Klavier. Als Solisten konnten die Sopranistin Tehila Nini Goldstein und der Pianist Jascha Nemtsov gewonnen werden. Es spielt das Philharmonische Orchester des Staatstheaters Cottbus unter der Leitung von Christian Möbius.
Das Konzert ist bei freiem Eintritt zugänglich. Eintrittskarten für nummerierte Plätze können kostenlos gebucht werden. Die ursprünglich an dem Abend vorgesehene Vorstellung der Oper "La Bohème" entfällt aus diesem Anlass.
"Der barbarische, unvorstellbare Terror gegen Israel, der sich gegen alle Juden richten soll, hat Wurzeln auch mitten in Deutschland", sagte Intendant und Operndirektor Stephan Märki vor wenigen Tagen. "Mitten in deutschen Städten wird der Blutrausch, wird der Hass gegen Menschen, wird die Verachtung der Zivilisation gefeiert." Viele schwiegen dazu, zuckten kalt mit den Schultern oder fänden schon wieder Schuldgründe bei Israel selbst. "Wer so etwas tut, kann nichts Gutes wollen. Wer nichts dagegen sagt, macht sich mit dem Bösen gemein. Warum ist so schwer zu verstehen, wie schnell es gewinnt? Von allein kommt nur das Böse. Das Gute müssen wir wollen", erklärte Märki.
© MUSIK HEUTE. Alle Rechte vorbehalten – Informationen zum Copyright
(wa)
Mehr zu diesem Thema:
➜ Weitere Artikel zum Staatstheater Cottbus
Links: