Bayreuther Festspiele: Katharina Wagner bleibt Leiterin

13. Mai 2024 - 21:47 Uhr

München/Berlin (MH) – Katharina Wagner bleibt weitere fünf Jahre Chefin der Bayreuther Festspiele. Das teilten Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) und Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) am Montag mit. Zuvor hatten sich die vier Gesellschafter der Bayreuther Festspiele GmbH – die Bundesrepublik, der Freistaat Bayern, die Stadt Bayreuth und die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth – für eine Verlängerung des Vertrages mit der 45-Jährigen bis 2030 ausgesprochen.

Markus Blume, Katharina Wagner, Claudia Roth

Markus Blume, Katharina Wagner, Claudia Roth

"Es ist eine gute Nachricht, und es freut mich sehr, dass wir Katharina Wagner für eine weitere Amtszeit gewinnen konnten", sagte Roth. In den letzten Jahren habe die Urenkelin des Komponisten Richard Wagner immer wieder künstlerische Meilensteine gesetzt und neue Präsentationsformen eingeführt, darunter die Kinderoper oder Kino-Übertragungen.

Wagner soll sich ab 2025 allerdings auf die künstlerische Leitung des Opernfestivals konzentrieren. Bisher hatte sie – zusammen mit Ulrich Jagels – auch die Geschäftsführung inne. Diese soll künftig vollständig in die Hände eines General Managers gelegt werden. Die neu zu schaffende Position soll über ein Findungsverfahren so bald wie möglich besetzt werden.

Nach dieser Umstrukturierung hätten sich der Bund und der Freistaat Bayern auch bereit erklärt, ihre Gesellschaftsanteile ab 2025 auf je 36 Prozent zu erhöhen, hieß es. Kürzlich hatte die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth beschlossen, ihre Anteile von 29 auf 15 Prozent abzusenken. Die freigewordenen Anteile übernehmen Bund und Bayern je zur Hälfte.

Katharina Wagner übernahm die Festspielleitung 2008 gemeinsam mit ihrer Halbschwester Eva Wagner-Pasquier. Ab 2015 hatte sie die Position allein inne. Seit 2021 teilt sie sich die Geschäftsführung mit Jagels. Wagner dankte den Gesellschaftern für das ihr entgegengebrachte Vertrauen. "Ich bin sehr erfreut darüber, dass wir gemeinsam einen Weg gefunden haben, die künstlerische Autonomie zu stärken", sagte sie. Zusammen mit ihr habe man die Weichen dafür gestellt, "dass die Festspiele weiterhin Maßstäbe in der zeitgemäßen Auseinandersetzung mit dem Werk Richard Wagners setzen können", erklärte Kunstminister Blume.

Das von dem Komponisten Richard Wagner (1813-1883) für seine Werke gegründete Opernfestival hat im vorigen Jahr mehr als 58.000 Besucher angezogen. Die Gesamtauslastung aller 31 Vorstellungen lag den Angaben zufolge bei 97 Prozent.

Die 112. Ausgabe der Festspiele wird am 25. Juli 2024 mit einer Neuproduktion von "Tristan und Isolde" unter der musikalischen Leitung von Semyon Bychkov eröffnet. Wiederaufgenommen werden "Parsifal" mit Pablo Heras-Casado am Pult, "Tannhäuser" mit Nathalie Stutzmann sowie "Der fliegende Holländer" unter der Leitung von Oksana Lyniv, die 2021 als erste Frau in 145 Jahren auf dem Grünen Hügel dirigiert hat.

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(wa)

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