Berlin (MH) – Die Eignungsprüfung für Lehramtsstudiengänge Musik ist in der bisherigen Form für viele Interessenten abschreckend. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die die Ursachen des Musiklehrkräftemangels und des Rückgangs der Studentenzahlen analysiert. Viele Prüfungsinhalte müssten in Eigeninitiative neu erlernt werden, was aufgrund fehlender zeitlicher und finanzieller Ressourcen oft nicht möglich sei, heißt es in der am Montag auf Einladung des Deutschen Musikrates in Berlin vorgestellten Untersuchung. Zahlreiche Befragte hätten angegeben, falsche Informationen zu den Anforderungen der Prüfungen erhalten zu haben.
Die Studie "MULEM-EX" ("Musiklehrkräftemangel – eine explorative Studie") wurde auf Initiative des Ausschusses für Schulmusik in der Rektorenkonferenz der Deutschen Musikhochschulen erstellt. Sie wird von der Bundesfachgruppe Musikpädagogik getragen und von der Rektorenkonferenz der Deutschen Musikhochschulen finanziert. In diese Meta-Studie flossen die Ergebnisse von 70 Teilstudien ein, die über den Zeitraum eines Jahres durchgeführt wurden. Mehr als 100 Forscherinnen und Forscher an Universitäten, Musikhochschulen und Pädagogischen Hochschulen waren daran beteiligt.
"Die Studienergebnisse zeigen den großen Handlungsbedarf", sagte Antje Valentin, die Generalsekretärin des Deutschen Musikrates. "Wir brauchen dringend genug qualifizierte Musiklehrkräfte, die den nachkommenden Generationen in ihren prägenden Lebensphasen die Welt der Musik eröffnen."
Viele der im Rahmen der Studie Befragten kritisierten auch, durch das Studium nicht ausreichend auf den späteren schulischen Berufsalltag vorbereitet zu werden. Bemängelt wurde zudem der hohe Zeit- und Vorbereitungsaufwand für die musikpraktische Arbeit. Dies wird laut der Studie vor allem im Referendariat und beim Berufseinstieg als große Belastung empfunden. Beanstandet wurde ferner, dass musikalisch-künstlerische Tätigkeiten zu kurz kämen.
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(ck/wa)
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