Die große Kurt-Masur-Nacht

13. Juli 2012 - 08:02 Uhr

Sonntag, 15. Juli 2012 / 22:00 – 02:50 Uhr
MDR-Fernsehen

Professor Kurt Masur ist mehrfacher Ehrendoktor, Ehrendirigent, Ehrenbürger, Träger des großen Bundesverdienstkreuzes. Vor allem aber ist er ein exzellenter Musiker. Am 18. Juli 2012 wird er 85 Jahre alt. Aus diesem Anlass sendet der MDR eine "große Kurt-Masur-Nacht" mit Dokumentationen über den Dirigenten und Konzertaufzeichnungen.

Das Dirigentengenie Kurt Masur – Mit dem Herzen bei den Menschen (22:10 – 22:45 Uhr)

Dokumentation (Deutschland 2007) Der Film erzählt über Leben und Wirken dieses international gefeierten Dirigenten, der als Gewandhauskapellmeister zu DDR-Zeiten das traditionsreiche Leipziger Orchester in die Phalanx der Spitzenklangkörper brachte. In Schlesien und Paris gewährt der nunmehr bald 85-Jährige einmalige Einblicke in sein langes schwierig-schönes Leben als Künstler und politisch handelnder Zeitgenosse, in Kindheit, Lehr- und Wanderjahre, in sein Denken und Fühlen.

Kurt Masur

Als der 1,87 m große Dirigent Kurt Masur ein kleiner Junge war, spielte er im Ufersand der Oder, schwamm im Fluss und erprobte dort mit anderen Jungs seinen Mut. Es ist die Oder bei Brieg, dem heutigen polnischen Brzeg – der Ort, in dem einer der populärsten deutschen Dirigenten der Gegenwart am 18. Juli 1927 geboren wurde. Was er heute ist, sei er in Schlesien geworden, hat er einmal gesagt.

Vielleicht liegt es auch an dieser Heimatverbundenheit und seiner starken Verwurzelung in Leipzig, dem Ort, in dem er künstlerisch wachsen konnte: Aus dem leidenschaftlichen Musiklehrer und Dirigenten wurde ein Weltenbürger, der viele erstrangige Spielorte und Klangkörper erobert hat. Er ist heute Chef- und Gastdirigent der großen Orchester in den Metropolen der Welt.

Seinen Ruhm feiert er in Demut, ob in Wroclaw, London, Leipzig oder Paris. Er gibt von seinen Erfahrungen ab, unterhält Meisterklassen, probt mit dem Dirigentennachwuchs. Professor Kurt Masur ist mehrfacher Ehrendoktor, Ehrendirigent, Ehrenbürger, Träger des großen Bundesverdienstkreuzes. Vor allem aber ist er ein exzellenter Musiker und immer mit dem Herzen bei den Menschen.

Häuser des Volkes – Neues Gewandhaus zu Leipzig (23:30 – 00:00 Uhr)

Dokumentation (DDR 1984) Am 8. Oktober 1981 wurde ein einzigartiger und heutzutage beliebter Musentempel eingeweiht: das Neue Gewandhaus in Leipzig, der einzige Konzertsaalneubau der DDR. Kein Geringerer als der Gewandhauskapellmeister Prof. Kurt Masur setzte sich vehement und letztlich sehr erfolgreich für den Neubau des Konzerthauses ein. Bereits Ende der sechziger Jahre hatte er einen angemessenen Ort für das berühmte Orchester gefordert. Der Film blickt zurück auf die Geschichte des traditionsreichen Gewandhaus-Orchesters, das 1791 gegründet wurde.

Gewandhaus Leipzig

Am 25. November desselben Jahres erklang übrigens das erste Konzert im heutigen Städtischen Kaufhaus in Leipzig. 1884 zog der Klangkörper in einen Neubau ins sogenannte Musikerviertel um, das jedoch im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und 1968 endgültig abgerissen wurde.

Der Film erzählt zugleich von der Entstehungsgeschichte des neuen Gebäudes, des nunmehr dritten Gewandhauses zu Leipzig. Der Architekt und die Erbauer der Orgel geben interessante Einblicke in Ausstattung und Akustik des Neubaus. In einem Interview äußert sich Yehudi Menuhin anerkennend nicht nur über die musikalische Qualität des Gewandhausorchesters, sondern ebenso über die besondere Akustik des modernen Konzerttempels.

Gala-Konzert anlässlich des 80. Geburtstages von Kurt Masur (00:05 – 02:05 Uhr)

Zu seinem 80. Geburtstag beschenkte Kurt Masur seine große Anhängerschaft mit einem Festkonzert, dessen Erlös der Mendelssohn-Stiftung zu Gute kam. Nicht zufällig blickt Kurt Masur mit dem Gewandhausorchester, das er 26 Jahre als Kapellmeister formte, auf sein langes Dirigentenleben zurück, das im Jahre 1948 von Halle an der Saale, dem Beginn seiner Karriere, über Erfurt, Dresden, Schwerin, Berlin, schließlich 1970 an das Leipziger Gewandhaus führte.

Moderator Harald Schmidt erzählt Geschichten und Anekdoten, die sich um die wichtigsten Meilensteine dieser Musikerbiographie ranken. Und natürlich erklingen unvergessliche Melodien von Komponisten, denen der Maestro besonders zugetan ist: Johannes Brahms, Antonin Dvorak, Peter Tschaikowski, Leonard Bernstein, um nur einige zu nennen. Ein Feuerwerk vertrauter Klänge, gewürzt mit heiteren Episoden, macht sie nachvollziehbar – die Dirigentenlegende zu Lebzeiten: Kurt Masur.

Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 von Ludwig van Beethoven, 4. Satz (02:20 – 02:45 Uhr)

Konzertmitschnitt vom 31. Dezember 1988. Mit den Solisten: Venceslava Hruba-Freiberger (Sopran), Bettina Denner (Alt), Armin Ude (Tenor) und Hermann Christian Polster (Bass). Es singen und spielen der Gewandhauschor Leipzig, der MDR Rundfunkchor, der GewandhausKinderchor Leipzig und das Gewandhausorchester Leipzig unter der Leitung von Kurt Masur.

(pt/wa)

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