Ein Jahrhundert amerikanischer Musikgeschichte steht im Fokus des Musikfest Berlin 2012. In 25 Veranstaltungen stehen rund 80 Werke von 30 Komponisten auf dem Programm, das die Veranstalter am Donnerstag vorstellten. Zu dem Festival am Beginn der Berliner Konzertsaison sind 24 internationale Orchester, sechs Chöre und 60 Solisten eingeladen. Das Eröffnungskonzert am 31. August bestreiten das Mahler Chamber Orchestra unter Kent Nagano sowie die Sopranistin Chen Reiss und der Bariton Thomas Hampson.
George Gershwins "Porgy And Bess" präsentieren die Berliner Philharmoniker unter Sir Simon Rattle in einer konzertanten Aufführung. Auch das Education-Programm des Orchesters beschäftigt sich mit der Oper. Auf der Grundlage von Gershwins Werk werden Berliner Schüler eigene musikalische Ideen formulieren, entwickeln und arrangieren. Ihre Kompositionen und Tänze werden die Jugendlichen unmittelbar vor dem Auftritt der Philharmoniker präsentieren (14. September, 17:30 Uhr).
Eine weitere konzertante Aufführung ist Arnold Schönbergs Oper "Moses und Aron" (02. September) mit dem SWR Sinfonieorchester Baden Baden und Freiburg. Geistesgeschichtliche Hintergründe dazu vermittelt ein Begleitprogramm der EuropaChor-Akademie. Unter anderem veranschaulichen Nuria Schönberg-Nono und der Pianist Stephan Litwin in einem Lecture-Recital die Entstehungsgeschichte des Werkes. Berliner Jugendliche präsentieren Bilder und Tanzimprovisationen zu "Moses und Aron".
Die Junge Deutsche Philharmonie und das Ensemble Modern widmen sich John Cage. In einer exklusiv für das Musikfest Berlin erarbeiteten Produktion präsentieren sie "Apartment House 1776", ein zentrales Werk des Komponisten.
Ihre Berliner Erst-Aufführung erlebt John Adams' Oper "Nixon in China", ebenfalls in einer konzertanten Version. Der Komponist persönlich leitet das BBC Symphony Orchestra und die BBC Singers.
Außerdem zu hören sind Kompositionen von Charles Ives, Edgard Varèse, Samuel Barber, Aaron Copland, Morton Feldman, Igor Strawinsky und Sergej Rachmaninov sowie "Hymnen mit Orchester" von Karlheinz Stockhausen und Hans Werner Henzes Sinfonia Nr. 6 für zwei Orchester.
Zum ersten Mal gastiert das St. Louis Symphony, das zweitälteste Orchester der USA, beim Musikfest Berlin. Geleitet wird es von seinem Chefdirigenten David Robertson. Regelmäßige Gäste sind die orchestralen Flaggschiffe Berlins, die Staatskapelle (unter Daniel Barenboim), das Deutsche Symphonie-Orchester (Tugan Sokhiev), das Rundfunk-Sinfonieorchester (Marek Janowski) und das Konzerthausorchester (Emilio Pomarico). Daneben werden das London Symphony Orchestra mit Michael Tilson Thomas und das Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam mit Mariss Jansons in der Philharmonie zu erleben sein. Solisten des Festivals sind unter anderem Pierre-Laurent Aimard, Emanuel Ax, Christian Tetzlaff, Measha Brueggergosman, Sir Willard White, Isabelle Faust, Susan Graham, Robert Orth, Franz Grundheber, Nikolai Lugansky, Jessica Rivera, James Rutherford.
Die Veranstaltungen vom 31. August bis 18. September 2012 finden in der Philharmonie und dem Kammermusiksaal, im Großen Sendesaal des rbb, im Konzerthaus Berlin, in der Akademie der Künste, im Tempodrom und dem Kühlhaus Berlin sowie in der Heilig-Kreuz-Kirche statt. Das vollständige Programm ist im Internet abrufbar. Karten zu Preisen zwischen 10,00 und 125,00 Euro sind telefonisch (030 / 25489100) und online erhältlich.
(wa)
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