Beste CDs des Quartals gewählt

16. August 2012 - 10:09 Uhr

Die CD "Schumann Charakterstücke I" des Pianisten Florian Uhlig zählt zu den herausragenden Aufnahmen des letzten Quartals. Der Verein "Preis der deutschen Schallplattenkritik" wählte die Einspielung des Pianisten auf seine dritte Bestenliste 2012, die die Jury am Mittwoch in Bonn veröffentlichte. Der Pianist stelle "den zwischen widerspenstigem Wildwasser und ruhigem Fließen pendelndem Strom der Schumannschen Musik so stimmig wie abwechslungsreich dar", hieß es in der Begründung. Insgesamt prämierten die 141 Juroren 23 Neuveröffentlichungen in 22 Kategorien.

CD-Cover

Ausgezeichnet wurde weiterhin die CD der Geigerin Vilde Frang mit Violinkonzerten von Peter Tschaikowsky und Carl Nielsen. Die junge Norwegerin "engagiert sich gleichermaßen für beide Werke, geigerisch enorm souverän, risikobereit und eigenwillig expressiv", so die Jury. Überzeugen konnte auch "spektakuläre" Inszenierung des "Eugen Onegin" auf DVD mit Krassimira Stoyanova, Bo Skovhus und Andrej Dunaev, der Niederländischen Oper und dem Concertgebow Orchester. Regisseur Stefan Herheim habe "mit seinem Bühnenteam eine multiperspektivische Werkdurchdringung erzielt". Dazu kämen "exzellente Sänger, von Mariss Jansons leidenschaftlich geführt".

Das Artemis Quartet, das schon wiederholt auf der Bestenliste stand, wurde diesmal für seine Neudeutung der späten Schubert-Quartette prämiert. Das Album "Otto Nicolai: Psalmen" des Kammerchors Stuttgart unter Frieder Bernius stellt einen kaum noch bekannten Komponisten in den Vordergrund. Das von Kürzungen bedrohte Rundfunksinfonieorchester Stuttgart unter Leitung von Andrey Boreyko legt die Schostakowtisch-Symphonien Nr. 9 und 15 vor.

Als beste historische Aufnahme wurde "The Debussy Recordings" von Samson François ausgezeichnet. Der früh verstorbene französische Pianist spiele "facettenreich und hypnotisierend". In der Kategorie "Zeitgenössische Musik" gefiel der Jury die CD "Mauricio Kagel: Chorbuch". Es handelt sich um die letzte Aufnahme, die unter Mitwirkung des Komponisten entstand. Er dirigiert sein "Chorbuch" und ist auch selbst als Sänger zu erleben.

Die Jury “Preis der deutschen Schallplattenkritik” erstellt vierteljährlich Bestenlisten mit den interessantesten Neuveröffentlichungen der vorangegangenen drei Monate. Bewertet werden künstlerische Qualität, Repertoirewert, Präsentation und Klangqualität. Auch die Aufmachung und Gestaltung des Booklets können in die Bewertung mit einfließen. Berücksichtigt werden nur Produktionen, die im Musikfachhandel erhältlich sind, keine mp3-Dateien, Vorab-Releases oder Demobänder.

(wa)

Link:

http://www.schallplattenkritik.de/

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