Donnerstag, 20. September 2012 / 23:30 – 00:30 Uhr
RBB-Fernsehen
Dokumentation (Niederlande 2010) Wie jeder leidenschaftliche Musiker hat Janine Jansen eine besondere Verbindung zu den Komponisten. Aber in ihrem besonderen Fall ist diese Verbindung auch zu sehen – ein Glücksfall für einen Dokumentarfilm. Dabei ist Janine Jansens Annäherung an die Musik in erster Linie intuitiv. "Meine Sprache ist die Musik", sagt sie über sich selbst, "es ist für mich schwieriger, mich in Worten mitzuteilen. Deshalb bin ich Musikerin und nicht Dichterin."
Ihr Spiel ist leidenschaftlich, mitreißend und unwiderstehlich. Sie selbst ist gescheit, attraktiv und ohne Allüren. Die niederländische Geigerin Janine Jansen stammt aus einer Musikerfamilie und stand schon als Zehnjährige zum ersten Mal vor Publikum auf einer Bühne. Sie schloss ihr Studium in Utrecht mit Auszeichnung ab und debütierte 1997 im berühmten Concertgebouw Amsterdam. Seitdem hat sie mit zahlreichen namhaften Dirigenten und Orchestern zusammengearbeitet und gehört heute zu den erfolgreichsten jungen Geigerinnen der Welt.
Der Dokumentarfilmer Paul Cohen lernte Janine Jansen bereits als 17-jährige Schülerin des Geigers Philipp Hirshhorn an der Musikakademie in Utrecht kennen. Ab 2007 begleitete er die Künstlerin dann für seinen Film "Janine" mit der Kamera. Sein einfühlsames Portrait zeigt, wie intensiv und ausdrucksvoll Janine Jansen die von ihr gespielte Musik erlebt. Sobald sie ihr Instrument ansetzt, scheint die Geigerin eine Metamorphose zu durchleben: Die Musik fließt in sie hinein, und sie wird neu von ihr erschaffen.
Der Film lässt die Zuschauer nicht nur die große visuelle Kraft des Violinspiels von Janine Jansen erfahren, sondern stellt auch den Menschen Janine Jansen vor. Er zeigt nicht zuletzt, wie menschlich die Künstlerin geblieben ist – trotz der extremen Anforderungen, die ihre Weltkarriere an sie stellt.
(pt/wa)