München/Berlin – Schüler zweier Gymnasien entwickeln mit Musikern des BR-Symphonieorchesters einen Audioguide zu Themen der NS-Verfolgung. In das musikalisch-journalistische Projekt sollen die spezifischen Interessen und Erfahrungen der Jugendlichen einfließen, teilte der Bayerische Rundfunk mit. Zum Projektstart am (heutigen) Donnerstag besuchen die Oberstufenschüler ein Konzert des Orchesters und des BR-Chores mit Kompositionen von Schönberg und Strauss, die sich mit den Grauen des Zweiten Weltkriegs auseinandersetzen.
Ziel des sechsmonatigen Projekts ist es, Themen wie Deportation, Widerstand oder Euthanasie hör- und sichtbar zu machen. Durch den Audioguide werden lebendige Orte des lokalen Gedenkens geschaffen. Unterstützt werden die Jugendlichen von Orchestermusikern, BR-Journalisten sowie Experten der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und der Stiftung Zuhören.
Die Schüler nähern sich den Themen von zwei verschiedenen Seiten: Die Dachauer Gymnasiasten sammeln Materialien zu historischen Zusammenhängen und Erinnerungen von Zeitzeugen. Ihre selbstverfassten und -gesprochenen Texte fließen in Hörstücke ein, die die Geretsrieder Schüler aufgreifen. Diese Gymnasiasten versuchen einen musikalischen Zugang zur Vergangenheit. Sie beherrschen alle ein Instrument und lassen sich in Improvisationen auf die Themen und Orte der NS-Verfolgung ein. Mit den Orchestermusikern entwickeln sie kurze Musikstücke und Klanginstallationen, die ihre Überlegungen widerspiegeln. Diese Werke werden in den BR-Studios eingespielt.
Die öffentliche Abschlusspräsentation des Audioguides findet im März 2013 im Münchner Gasteig statt. Danach führt das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Mariss Jansons das "War Requiem" von Benjamin Britten auf.
(wa)
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