Dienstag, 23. Oktober 2012 / 17:30 – 18:20 Uhr
ARTE
Dokumentation (Israel 2011, Deutsche Erstausstrahlung) Nach 30 Jahren als Sologeigerin im Israelischen Philharmonischen Orchester hat Anna Ronovsky Tel Aviv den Rücken gekehrt, um ehrenamtlich mit Kindern aus den Vorstädten von Tiberias zu arbeiten. Im Rahmen dieses Projekts will sie hochbegabten jungen Musikern das Geigenspiel beibringen.
Die Dokumentation von Alexander Gentelev beginnt mit einem Besuch beim Israelischen Philharmonischen Orchester. Dort treffen Anna und ihre Schützlinge auf wenig Milde. Das Spiel der ungestümen Anfänger ist einfach noch zu chaotisch für das feine Ohr von Chefdirigent Zubin Mehta. Daraufhin kniet sich Anna Ronovsky, die vom Talent ihrer jungen Schüler überzeugt ist, noch tiefer in das Projekt.
Die Erwartungen der Lehrmeisterin sind hoch, und der Alltag der Kinder ist voller Verpflichtungen. Neben Schule, Hausaufgaben und den regelmäßigen Proben im Gemeindezentrum und zu Hause bleibt ihnen nicht viel Zeit für sich. Mickey, Lena, Barak, Erez und Jenny scheinen dennoch ihren Spaß zu haben. Sie gehen sehr liebevoll miteinander um und sprühen vor Neugier. Ihre Leidenschaft für die Musik verbindet sie.
Doch nicht alle Eltern sind von Annas Methoden überzeugt. Vor allem die Eltern von Mickey und Lena haben Vorbehalte. Die Dokumentation fängt sensibel ihre Reaktionen ein. Sie sind hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, ihrem Nachwuchs die erforderliche Unterstützung zu geben, aber auch als Eltern in Erscheinung zu treten, die um die psychische Gesundheit ihrer Kinder besorgt sind. Trotz ihrer großen Fortschritte werden die beiden Kinder schließlich zu Anna Ronovskys großem Bedauern aus dem Programm genommen.
(pt/wa)
Trailer (Hebräisch mit englischen Untertiteln):