Hildesheim/Berlin (mh) – Der Musikethnologe Rolf Irle ist zum Ehrenbürger der Universität Hildesheim ernannt worden. Die Urkunde wurde ihm am Freitag in einer akademischen Feierstunde überreicht, teilte die Universität mit. Irle hat über 3.000 Musikinstrumente gesammelt, die seit 2009 im "Center for World Music" (CWM) an der Universität Hildesheim erforscht und in Bildungsprojekten eingesetzt werden.
Zu Irles Sammlung gehören unter anderem eine sechs Millimeter kleine Hundepfeife aus England, eine 4,85 Meter große tibetische Langtrompete und eine 2.400 Jahre alte Gefäßtrompete aus Süditalien. Besondere Schwerpunkte liegen in den Regionen Tibet/Nepal, Ostasien, Indien, Indonesien, Neuguinea und Türkei. Es finden sich seltene Musikinstrumente aus Afrika mit Menschen- und Tierdarstellungen sowie Sakral- und Ritualinstrumente aller Regionen und Glaubensformen.
Mit seinem Wirken als Sammler, Lehrer und Musikethnologe habe Irle "wie kaum ein anderer dazu beigetragen, dass die Vielfalt musikalischer Erscheinungsformen weltweit in Hildesheim einen Ort der Forschung und der Bewahrung gefunden hat", sagte CWM-Direktor Raimund Vogels. Der 1935 geborene Rolf Irle befasst sich seit 1955 mit Musikinstrumenten außereuropäischer Kulturen und mit europäischen Volksmusikinstrumenten. Von 1960 bis zu seiner Pensionierung 1994 war er als Lehrer tätig.
Irle ist es wichtig, dass die Sammlung genutzt wird. Er selbst hat an vielfältigen Bildungsprojekten mitgewirkt, etwa an schulischen und kirchlichen Projekten zu den Themen Dritte Welt und Musikinstrumente in den Herkunftsländern von Mitschülern. Regelmäßig bietet Irle ehrenamtlich Führungen für Familien und Schulklassen durch die Instrumentensammlung an. Dort können wertvolle Instrumente wie eine indische Sitar, eine aufwendig beschnitzte afrikanische Rassel oder eine arabische Ud berührt und gespielt werden.
(wa)
Link:
http://www.uni-hildesheim-musik.de/index.php/center-for-world-music