"Der Kaiser von Atlantis" mit Opernstudio-Sängern

25. Januar 2013 - 10:04 Uhr

Viktor Ullmanns Kammeroper "Der Kaiser von Atlantis" ist 1943/44 unter erschütternden Umständen im Konzentrationslager Theresienstadt entstanden. Am Samstag hat das Stück Premiere in der Werkstatt der Berliner Staatsoper. Es wird die erste szenische Aufführung, in der ausschließlich Sängerinnen und Sänger des Internationalen Opernstudios agieren werden. Die jungen Künstler erarbeiten das beeindruckende Stück unter der musikalischen Leitung von Felix Krieger, begleitet werden sie von Mitgliedern der Staatskapelle Berlin. Regie führt Mascha Pörzgen.

Staatsoper im Schiller Theater

Der tschechische Komponist Viktor Ullmann, 1942 nach Theresienstadt deportiert, wurde dort sehr bald zu einem der wichtigsten Protagonisten der vielfältigen kulturellen Aktivitäten, die absurderweise in diesem Lager möglich waren. Hier schrieb er den Einakter "Der Kaiser von Atlantis" auf ein Libretto von Peter Kien, einem Maler und Schriftsteller, der ebenfalls nach Theresienstadt deportiert worden war. Das Stück wurde dort sogar probiert, aber nicht mehr aufgeführt. Am 16. Oktober 1944 wurden Ullmann, Kien und die meisten Musiker nach Auschwitz deportiert. Ullmann wurde zwei Tage später in der Gaskammer ermordet.

Die Premiere von "Der Kaiser von Atlantis oder Die Todes-Verweigerung" am Samstag, 26. Januar 2013 ist ausverkauft. Weitere Aufführungen gibt es am 29. und 31. Januar sowie 02., 05., 07. und (ebenfalls ausverkauft) 09. Februar. Beginn ist jeweils um 20:00 Uhr in der Werkstatt des Schiller Theaters, Werkeinführungen ab 19:30 Uhr. Karten zu 20 Euro (ermäßigt 15 Euro) sind unter Telefon 030/20354-555 sowie online erhältlich. Nach der Vorstellung am 05. Februar wird zu einem Gespräch mit mitwirkenden Künstlern, Jugendlichen und Publikum eingeladen.

(wa)

Link:

http://www.staatsoper-berlin.de/

 

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