Musik nach dem Krieg

06. Februar 2013 - 08:03 Uhr

Sonntag, 10. Februar 2013 / 08:00 – 09:00 Uhr
NDR-Fernsehen

Dokumentation (Österreich 2011) Eine außergewöhnliche Meisterklasse mit Musikern aus dem Kosovo und Serbien: Dem österreichischen Cellisten Meinhard Holler ist es erstmals gelungen, Musikstudenten der seit Generationen in Konflikt stehenden Völker zusammenzubringen. Im Kosovo und in Serbien hat er albanische und serbische Musiker in gleicher Zahl gefunden, die auf hohem Niveau spielen. Am Kurs für Kammermusik und der anschließenden Tournee nehmen auch junge Studenten aus Österreich und Deutschland teil.

Musik nach dem Krieg

Auf dem abgeschiedenen Gut Hornegg, 20 Kilometer südwestlich von Graz, probt Holler zunächst mit den Studenten Trios für Klavier, Violine und Violoncello (Smetana, Debussy, Schostakowitsch). Nach den zehn Tagen begeben sie sich auf eine Konzerttournee. Die zweiwöchige Reise führt die Gruppe in Heimatstädte der Studenten – nach Pristina, das ethnisch geteilte Mitrovica, Prizren und Belgrad. Zwölf Jahre nach den Jugoslawienkriegen und angesichts neuer Auseinandersetzungen um Nordkosovo setzt das Kammermusik-Projekt ein Zeichen der Hoffnung.

Im Mittelpunkt des Films steht die Leidenschaft der jungen Instrumentalisten für die Musik. Auf einer zweiten Ebene dokumentiert er die fragile Freundschaft zwischen jungen Albanern und Serben, die Erinnerungen an den Kosovo-Konflikt, ein gänzlich unbewältigtes Kapitel europäischer Geschichte.

Eingewoben in das Filmtagebuch hat Regisseur Walter Wehmeyer auch Aufnahmen seiner früheren Dreharbeiten im Kosovo – aus den Jahren 1992, nach der Niederwerfung der Autonomiebewegung, und 1998, kurz vor Ausbruch des Kosovo-Krieges.

(pt/wa)

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