(mh) – Schüler aus dem Münchner Umland haben Hörbilder zur NS-Geschichte entwickelt. Ein halbes Jahr haben sie sich mit den Themen Kindertransporte, Euthanasiemorde, Jugendwiderstand und Displaced Persons beschäftigt. Gemeinsam mit Musikern vom Symphonieorchester und Chor des Bayerischen Rundfunks sowie Mediencoaches des Senders entwickelten sie Musik und journalistische Radiobeiträge, die sie am Donnerstag und Freitag im Münchner Gasteig vorstellen.
Die Jugendlichen haben mit Überlebenden der NS-Zeit über Euthanasie, Kindertransporte und Widerstand gesprochen. Heftig sei das gewesen, sagte Lukas Bernstein (16) vom Josef-Effner-Gymnasium in Dachau, aber wichtig: "Wir sind die letzte Generation, die noch mit Zeitzeugen sprechen kann." Deshalb sei er froh über diese Erfahrung.
Basis für die Hörbilder sind die spezifische Sprache und Sichtweise der Jugendlichen. Sie entwickelten eine persönliche und politische Haltung zur Geschichte. "Die Jugendlichen haben einen ganz besonderen Zugang", sagte BR-Hörspielregisseurin Eva Demmelhuber, mit der die Schüler beeindruckende journalistische Radiofeatures gestaltet haben. "Ihre Perspektive auf die Zeit ist mir ganz wichtig." Heute noch aktuelle Fragen wie "Was wäre, wenn ich damals in der Situation gewesen wäre?" oder "Hätte ich einem Juden geholfen oder nicht?" könnten die Jugendlichen sehr gut stellen, betonte die Regisseurin.
Die Schüler präsentieren das Musikprojekt "Wie klingt Geschichte?" am 14. und 15. März 2013 in der Black Box im Münchner Gasteig. Beginn ist jeweils 19:15 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Die Features und Musikstücke können ab Donnerstag unter www.br.de/aufspurensuche kostenlos heruntergeladen werden.
(wa)
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