Hamburg/Berlin (mh) – Daniel Smutny hat den TONALi13 Kompositionspreis gewonnen. Die internationale Fachjury habe das Klavierstück "Azorianische Etüden" des 36-Jährigen mit Mehrheit gekürt, sagte Wettbewerbsgründer Amadeus Templeton am Donnerstag dem Nachrichtenmagazin musik heute. Smutnys Werk wurde aus 32 Bewerbungen ausgewählt. Der Jury unter Schirmherrschaft von Sofia Gubaidulina gehörte unter anderem der TONALi-Kompositionspreisträger des Vorjahres Gerald Resch an.
Mit dem Gewinn sind neben einem Preisgeld von 2.000 Euro weitere Aktionen verbunden. So werden die Teilnehmer des TONALi13 Grand Prix Smutnys Werk als Pflichtstück im Wettbewerb aufführen. Dazu werden alle zwölf Pianisten zusammen mit dem Komponisten eigene Interpretationen erarbeiten. Im Rahmen des Projekts Klangradar 3000 wird Smutny seine "Azorianischen Etüden" in vier Hamburger Schulen selbst vorspielen. Anschließend werden ganze Klassenverbände unter Bezug auf das Stück das Komponieren lernen. Unter professioneller Anleitung entwickeln die Schüler aus dem Preisträgerstück Referenzwerke, die sie bei einem Abschlusskonzert selbst aufführen.
Zudem werden 22 Studenten der Hamburger Akademie Mode & Design die Komposition Smutnys multimedial visualisieren. Die beste Arbeit wird beim Abschlusskonzert des TONALi13 im großen Saal der Laeiszhalle präsentiert, während der frischgekürte Grand-Prix-Gewinner die Komposition aufführt.
Daniel Smutny lebt in Detmold und gilt als einer der vielverprechendsten jungen Komponisten in Deutschland. Er studierte bei Hans Zender und Bernhard Kontarsky. Bereits mit 27 Jahren debütierte er bei den Donaueschinger Musiktagen und der "musica viva" des Bayerischen Rundfunks. Smutny gewann zahlreiche namhafte Preise wie den BMW-Kompositionspreis, den Busoni-Förderpreis der Akademie der Künste und zwei Mal den Stuttgarter Kompositionspreis.
Engagements und Auftragswerke führten den Komponisten unter anderem zum SWR-Vokalensemble und dem BR- Symphonieorchester, zum Ultraschall-Festival Berlin und dem ECLAT-Festival des SWR sowie ans Gewandhaus Leipzig und an die Stuttgarter Staatsoper. Seine Werke wurden von Künstlern wie Hans Zender, Marcus Creed, dem Klangforum Wien, dem SWR-Sinfonieorchester, dem Ensemble Modern und Christopher Hinterhuber interpretiert.
Der TONALi Grand Prix wendet sich an Nachwuchsmusiker zwischen 16 und 21 Jahren, die eine solistische Karriere anstreben. Neben Interpretation und Technik liegen die Schwerpunkte auf Vermittlung und Moderation der Musik. Die Wettbewerbsinstrumente wechseln jährlich zwischen Cello, Geige und Klavier. Vom 26. bis 31. August 2013 messen sich in Hamburg zwölf junge Pianisten.
(wa)
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