Berlin (mh) – In süddeutschen Haushalten wird öfter ein Musikinstrument gespielt als im Norden. Durchschnittlich wird in 17,7 Prozent aller deutschen Haushalte musiziert, doch gibt es ein großes Nord-Süd-Gefälle. Das geht aus dem Musizieratlas Deutschland 2012/2013 hervor, den der Branchenverband SOMM zur am (heutigen) Mittwoch beginnenden Musikmesse Frankfurt herausgegeben hat.
Spitzenreiter ist Baden-Württemberg, wo in 25,3 Prozent aller Haushalte aktiv instrumental musiziert wird. In Bayern sind es 21,3 Prozent und im Saarland 19,9 Prozent. Die Hansestadt Bremen liegt mit 21,9 Prozent Musizierdichte auf dem zweiten Platz. Ansonsten sind die nördlichen Bundesländer jedoch deutlich abgeschlagen: Hamburg 13,7 Prozent, Sachsen-Anhalt 12,6 Prozent, Mecklenburg-Vorpommern 11,0 Prozent und Berlin 10,8 Prozent. Schlusslicht mit einem Wert von 9,4 Prozent ist Brandenburg.
Die aktuellen Daten, die in dem Musizieratlas verarbeitet werden, stammen aus der Konsumentenbefragung "Instrumentales Musizieren und Musikinstrumente in Deutschland", die die SOMM Ende 2012 veröffentlicht hat. In den Zahlen sieht der Verband auch Potential: "Warum sollten solche Werte, wie es sie im Süden gibt, nicht auch im Norden zu schaffen sein?", sagte SOMM-Geschäftsführer Daniel Knöll. Immerhin habe die Umfrage auch gezeigt, dass sich jeder dritte Deutsche für Musikinstrumente interessiert.
"Dazu müssten aber die musikalische Früherziehung und der Unterricht in Schulen wieder verstärkt gefördert werden beziehungsweise stattfinden", erklärte Knöll. Diese These wird durch weitere Ergebnisse der Studie gestützt. So gibt es in Bundesländern, in denen mehr Privatunterricht genommen und in Vereinen musiziert wird, auch erheblich mehr Musik-Haushalte. Bestwerte weist Baden-Württemberg auch beim privaten Unterricht (61,9 Prozent aller Musizierenden) und der Teilnahme an Musikvereinen und Kapellen (19,0 Prozent) auf.
"Die Branche aber auch die Politik kann sich teilweise am Süden orientieren", resümierte Knöll. "So gibt es in Bayern gute Förderprojekte wie beispielsweise klasse.im.puls, die aufzeigen, wie erfolgreich Musikprojekte auch innerhalb der Gesellschaft sein können."
Die Infografik "Musizieratlas Deutschland 2012/2013" steht auf der Website des Verbands der Musikinstrumenten- und Musikequipmentbranche in Deutschland (SOMM) zum Download (pdf-Datei) zur Verfügung.
(wa)
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