Frankfurt(Main)/Berlin (mh) – Der Europäische SchulmusikPreis (ESP) 2013 wurde am Samstag auf der Musikmesse Frankfurt an sechs Schulen verliehen. Preisträger sind Gymnasien sowie Gesamt- und Grundschulen aus Oettingen, Jena, Pfungstadt, Berlin, Heilbronn und Gießen. Die Ausgezeichneten hätten in ihrem Umfeld viel bewegt und "sind mit ihrer Arbeit und ihrem Engagement auch für andere Lehrer und Schulen positives Beispiel und Inspirationsquelle", sagte der Geschäftsführer des Verbands SOMM, Daniel Knöll, am Rande der Veranstaltung.
Der mit insgesamt bis zu 21.000 Euro dotierte Preis wird seit 2010 von der Society Of Music Merchants (SOMM) vergeben. In diesem Jahr hatten sich über 40 Projekte aus Deutschland und Österreich beworben. Mit dem Preis wolle man den Musikunterricht im Allgemeinen fördern und verdiente Pädagogen mit ihren Konzepten würdigen. Nicht zuletzt solle in Erinnerung gerufen werden, "dass das Musizieren über den reinen Musikunterricht hinaus dazu dienen kann, positive Werte und Ideale zu vermitteln", sagte Knöll.
Die diesjährigen Preisträger seien nicht nur "innovative Beispiele für kreatives methodisches Arbeiten", sondern erfüllten diese Funktionen auch selbst, erläuterte der Juryvorsitzende Prof. Dr. Wolfgang Pfeiffer. So sei es dem Musiklehrer Günter Simon am Albrecht-Ernst-Gymnasium in Oettingen gelungen, in seinem Projekt 130 Schülerinnen und Schüler aktiv zu integrieren. "Alle lernen von allen, jeder findet eine Aufgabe, die seinen Fähigkeiten entspricht und keiner bleibt zurück", kommentierte Pfeiffer die Arbeit, die in der Kategorie "Musikalische Arbeit in Arbeitsgemeinschaften (Klasse 5-12)" gewonnen hat und ein Preisgeld von 3.000 Euro erhielt.
Das Projekt "Covercontest" des Christlichen Gymnasiums Jena war so groß angelegt, dass er nicht nur ein ganzes Schuljahr dauert und fast alle Schüler der Schule integriert. Zudem wurde die Musik visualisiert und mit modernen technischen Möglichkeiten medial aufbereitet. "Im Laufe des Jahres entstanden in jeder Klasse mehrere kleine Gesamtkunstwerke, in denen die verschiedenen Künste zusammenwirken", stellte Jurymitglied Evelyn Beißel fest. Dafür erhielt das Gymnasium den Sonderpreis für innovative Musikvermittlung und 1.500 Euro.
Was Musikprojekte an Förderschulen bewegen können, zeige beispielhaft die Schillerschule Pfungstadt. Jurymitglied Georg Biegholdt lobte die Ausgangssituation des Projekts, bei dem "ein klassisches Stück für heutige Schüler zugänglich und interessant aufbereitet" wurde. Neben der musikalischen Weiterbildung lernten die Schüler, mit einem Instrument besser umzugehen und auch miteinander besser klarzukommen. "Wenn Musik über ihren eigenständigen Wert hinaus in dieser Form einen Beitrag zur sozialen Entwicklung leisten kann, so ist dies großartig", sagte Biegholdt in seiner Laudatio.
Um die Arbeit von weiteren Lehrern und Schulen in Deutschland und Europa der Öffentlichkeit vorzustellen, wird der Europäische SchulmusikPreis auch 2014 verliehen. Die Ausschreibung startet im Spätsommer 2013.
(wa)
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