Freitag, 10. Mai 2013 / 23:15 – 00:00 Uhr
WDR-Fernsehen
Dokumentation (Deutschland 2011) Mit drei Jahren macht der Sohn eines deutschen Juristen und einer amerikanischen Primaballerina seine ersten Versuche auf der Geige. Als Zehnjähriger gilt David als Wunderkind und steht bereits mit den Hamburger Philharmonikern auf der Bühne, wenig später mit Yehudi Menuhin. Bis heute ist er der jüngste Künstler, den die Deutsche Grammophon je exklusiv unter Vertrag genommen hat. Der Dirigent Zubin Mehta prophezeit dem zwölfjährigen David eine internationale Karriere.
Doch David Garrett weicht von der vorgezeichneten Laufbahn ab. Er ist 17, als er seine Leidenschaft für die Klassische Musik verliert. Von einer Sinnkrise gepackt, zieht er gegen den Willen der Eltern und seiner Plattenfirma nach dem Abitur nach New York, um seine eigenen Wege zu gehen. Das Studium an der renommierten Juilliard School of Music finanziert er sich selbst.
Dort erkennt er endgültig, dass er sich ein Leben ohne Geige nicht vorstellen kann. Seitdem ist Garrett mit seinen Cross-Over-Konzerten berühmt geworden, ohne je sein Herz für die klassische Musik zu verleugnen. In diesem Jahr stellt er sich einer neuen Herausforderung und geht mit der russischen Nationalphilharmonie und einem rein klassischen Programm auf Deutschland-Tournee, kritisch beäugt von der Musikwelt.
Seit mehr als fünf Jahren tourt David Garrett ununterbrochen um die Welt und wird vom Publikum wie ein Rockstar gefeiert. Mit Anfang 30 hat er erreicht, woran viele andere gescheitert sind: den künstlerischen Spagat zwischen Klassik und Rock auf der Geige. Garrett liebt Metallica und Michael Jackson mit derselben Hingabe wie Mozart, Beethoven und Tschaikowsky.
Die Dokumentation von Silvia Palmigiano nähert sich dem Musiker David Garrett während Proben und Konzerten in Deutschland und Amerika. Gezeigt wird ein Mensch, der sich den Weg an die Spitze und zu sich selbst erkämpft hat. Zu Wort kommen neben seinen Geschwistern Elena und Alexander Bongartz die Violinistin Ida Haendel, die ihn in jungen Jahren unterrichtete, sein Kompositionslehrer Eric Ewazen von der Juilliard School, Julien Quentin, Garretts langjähriger Pianist und Freund, sowie der russische Dirigent Vladimir Spivakov.
(pt/wa)