PINA – Ein Film für Pina Bausch von Wim Wenders

24. Juni 2013 - 08:03 Uhr

Mittwoch, 26. Juni 2013 / 20:15 – 21:55 Uhr
ARTE

Dokumentation (Deutschland 2010, Erstausstrahlung) Wie keine andere Künstlerin ihrer Zeit hat Pina Bausch die Welt der Bewegung neu entdeckt und den Tanz aus sich heraus erneuert. Der oscarnominierte Film von Wim Wenders zeigt die mitreißende, einzigartige Kunst der 2009 verstorbenen Choreografin. Anlässlich ihres vierten Todestages am 30. Juni zeigt ARTE den Tanzfilm "PINA" in 3D.

PINA - Ein Film ...

Niemand sonst konnte so eindringlich und lakonisch, beiläufig und doch so liebevoll von menschlichen Bewegungen und Begegnungen auf der Bühne erzählen wie sie. Oft war in einer kleinen Geste ein ganzer Kosmos enthalten, denn Pina Bausch hatte ein sehr waches und genaues Auge für die Menschen. Für ihre Theatervision hat sie sich mit dem Tanztheater Wuppertal ein einzigartiges Ensemble geschaffen. Mit ihm brachte sie ihre faszinierenden Stücke auf die Bühne, wurde mit den Jahren weltberühmt und blieb dabei doch immer in Wuppertal verwurzelt.

Wim Wenders und Pina Bausch hat in über 20 Jahren ihrer persönlichen Freundschaft die Idee eines gemeinsamen Tanzfilms nie losgelassen. Aber erst mit den neuesten Möglichkeiten digitaler 3D-Technologie fand Wim Wenders die ästhetischen Ausdrucksmittel, um die emotionale Ausdruckskraft von Pina Bauschs innovativem Tanztheater in einem Film zu bannen. Noch gemeinsam mit der Choreographin wurden die Stücke "Le Sacre du Printemps", "Vollmond", "Café Müller" und "Kontakthof" als zentrale Werke ihres Schaffens für das Filmprojekt zur Aufzeichnung ausgesucht.

Völlig unerwartet verstarb Pina Bausch 2009 mitten in den Produktionsvorbereitungen für den Film. Nach einer Phase der Trauer und Reflexion konzipierte Wenders den Film neu: Aus dem gemeinsamen Projekt wurde so ein Film für Pina Bausch von Wim Wenders und ihren Tänzerinnen und Tänzern. Mit sparsam eingesetzten Bildern und Tondokumenten aus ihrem Leben; und mit den für die 3D-Kamera in und um Wuppertal getanzten, individuellen Erinnerungen der einzelnen Ensemblemitglieder des Tanztheaters Wuppertal an den genauen, kritischen und liebevollen Blick ihrer großen Mentorin.

... von Wim Wenders

Bewegung als solche habe ihn vorher nie berührt, sagt Wim Wenders. Er habe sie immer als gegeben vorausgesetzt. "Erst durch Pinas Tanztheater habe ich auf Bewegungen, Gesten, Haltungen, Gebärden, Körpersprache achten gelernt. Und diese dadurch erst achten gelernt. Und jedes Mal aufs Neue, wenn ich über die Jahre Pinas Stücke gesehen habe, viele zum wiederholten Male, habe ich, oft wie vom Donner gerührt, das Einfachste und Selbstverständlichste neu als das Bewegendste überhaupt zu sehen gelernt. Welcher Schatz unseren Körpern innewohnt, sich ohne Worte mitzuteilen, und wie viel Geschichten erzählt werden können, ohne dass ein Satz gesagt wird", erklärt der Regisseur.

Das Programm wird in 3D auf dem ASTRA Demonstrationskanal im Side-by-Side-Verfahren sowie im Rahmen eines speziellen Ballettabends auf dem Sender "3D The Channel" über die Entertain-Plattform der Deutschen Telekom (zu finden auf einem Kanal zwischen -1 und -3) gezeigt. Für Zuschauer mit Fernseher ohne 3D-Funktion ist "PINA" in 2D auf allen bekannten Verbreitungswegen von ARTE zu empfangen.

(pt/wa)

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