Bochum/Berlin (mh) – Mit rund 200 Kindern, ihren Familien und geladenen Gästen hat die Musikschule Bochum das zehnjährige Bestehen von "Jedem Kind ein Instrument" gefeiert. Wie die Stadtverwaltung am Dienstag mitteilte, gaben Grundschüler Einblicke in das JeKi-Programm. Bei dem Konzert am Freitag würdigte Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz das 2003 begonnene Programm: "Die Chance der aktiven Teilhabe am kulturellen Leben ist durch JeKi für jedes Kind in unserer Stadt wesentlich verbessert worden."
Bundestagspräsident Norbert Lammert ermunterte die Pädagogen der Grund- und Musikschulen in ihrem Engagement: "Kultur ist ein Grundbedürfnis und Lebensmittel in unserer Gesellschaft", sagte er. Orchester und Theater könnten nur geschützt werden, wenn auch wirklich alle an der Kultur teilhaben können. "JeKi legt die frühzeitigen Voraussetzungen für eine notwendige kulturelle Bildung, an der auch in Zeiten knapper Kassen nicht gespart werden darf", betonte Lammert.
Anfangs hatten zehn Bochumer Grundschulen an JeKi teilgenommen, inzwischen sind es fast alle in der Stadt. In die musikalische Förderung wird jeder Erstklässler einbezogen. Die Hälfte der Kinder beginnt in der zweiten Klasse ein Instrument zu spielen. An 45 Grundschulen wurde ein Schulorchester gegründet. Dafür sind rund 2.200 Musikinstrumente an die JeKi-Kinder ausgeliehen. Mit dem JeKi-Programm ist die städtische Musikschule in zehn Jahren auf fast den doppelten Umfang gewachsen.
2006 wurde JeKi auf das gesamte Ruhrgebiet erweitert. Dort nehmen heute mehr als 60.000 Kinder in 42 Städten und 630 Grundschulen teil. Am kommenden Sonntag treffen sich rund 500 Kinder beim ersten JeKi-Tag im Konzerthaus Dortmund. Auch bundesweit hat das Projekt Verbreitung gefunden.
In Bochum stellen die JeKi-Kinder ihre Ergebnisse in zehn Konzerten vor den Sommerferien vor. In jedem der rund einstündigen Konzerte sind Kinder von vier bis sieben Grundschulen beteiligt. Der Eintritt ist frei.
(wa)
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