Donnerstag, 29. August 2013 / 23:50 – 00:45 Uhr
Bayerisches Fernsehen
Dokumentation (Deutschland 2008) Auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise 1932 gründeten in New York sechs Schülerinnen der deutschstämmigen Wigmanschule die New Dance Group. Beeinflusst von den sozialen und politischen Visionen der dreißiger Jahre, wollten sie durch Tanz die Welt verändern. Heute ist die New Dance Group in einem spektakulären Art Center im Herzen von Manhattan angekommen. Auf mehreren tausend Quadratmetern hat die inzwischen gemeinnützige Organisation auf der 8. Avenue elf Ballettsäle und Studios.
Die Räume werden vom Broadway als Probebühne genutzt und sind gleichzeitig die Heimat einer Cooperative aus fünfzig Lehrern, die vom klassischem Ballett über Modern Dance, Improvisation, Sprach und Schauspielunterricht bis zum Hip Hop oder Bauchtanz ein so breites Spektrum abdecken, dass es weit über die klassischen Bereiche der darstellenden Kunst hinausreicht.
Das Centre National de la Danse in Paris präsentierte die Geschichte der Truppe unter dem Thema Danse et resistance und lud dazu Experten aus der ganzen Welt ein, wie zum Beispiel die Schweizerin Karin Hermes und den deutschen Tanzwissenschaftler Jens Giersdorf. Dazu wurden Stücke der wichtigsten Choreografen der New Dance Group gezeigt. Die New Dance Group war eine der ersten, die ihre Türen weit für alle öffnete und in ihrer ethnischen Vielseitigkeit keine Schwäche, sondern eine innovative Stärke sah.
Mit insgesamt über 350 Tanztheaterstücken – in den Anfangsjahren vor allem gegen Rassismus, Faschismus und jede Form von sozialer Ungerechtigkeit – wurden sie zu einem Phänomen und durch die Aufnahme in das Nationale amerikanische Tanzmuseum in Saratogo Springs belohnt. Stücke wie Rainbow Suite von Donald Mc Kayle, Harmonica Breakdown von Jane Dudley oder Sophie Maslows Folksay zu den Balladen eines Woody Guthrie beweisen, dass auch sie heute als bedeutende Beispiele der Tanzgeschichte anzuerkennen sind.
(pt/wa)