ECHO Klassik feiert Jubiläum – Künftige Generationen im Blick

07. Oktober 2013 - 09:10 Uhr

Berlin (mh) – Jubiläum für einen der wichtigsten Musikpreise: Der ECHO Klassik wurde am Sonntag zum 20. Mal verliehen. Aus diesem Anlass blickte die Gala im Konzerthaus Berlin vor allem voraus auf künftige Musiker- und Publikums-Generationen.

Alexander Krichel

So überreichte die Nachwuchskünstlerin des Jahres 2012, Kathia Buniatishvili, die Trophäe an ihren Nachfolger Alexander Krichel. Der 24-jährige Pianist hielt dann auch das beeindruckendste Plädoyer des Abends. Das Musikmachen wirke einfach, erfordere aber viel Arbeit, sagte er. Nicht jeder junge Musiker werde entdeckt und selbst dann sei schwer, sich zu behaupten. Trotzdem laute seine Botschaft an andere junge Leute: "Tut es! Die Menschen brauchen Eure Musik, Eure Kunst! Und die ganze Welt braucht leidenschaftliches Handeln!"

Die Moderatoren Nina Eichinger und Rolando Villazón erinnerten daran, dass heutige Weltstars wie die Geigerin Hillary Hahn, die Sopranistin Christine Schäfer, der Dirigent Daniel Harding und die Mezzosopranistin Magdalena Kožená in der Geschichte des ECHO Klassik selbst einmal Nachwuchspreise erhalten haben.

Julia Lezhneva

Der Dirigent und Musikpädagoge Helmuth Rilling widmete die Auszeichnung für sein Lebenswerk der Musik, die an diesem Abend in so vielfältiger Weise zu erleben sei: "Von jungen Künstlern, erfahrenen Künstlern, in allen Stilrichtungen, von Sängern und Instrumentalisten." Gleichzeitig äußerte er den Wunsch an den ECHO Klassik, "das Interesse für diese Musik auf der ganzen Welt zu verstärken." Vor allem bei jungen Menschen habe er die Bereitschaft erlebt, Neues aufzunehmen, "weil die Musik ihnen etwas gibt".

Prominente Gäste wie die Schauspieler Natalia Wörner und Heino Ferch oder der Kabarettist Olaf Schubert präsentierten ECHO-Gewinner. Mehrere Trophäen wurden auch von Künstlerkollegen übergeben. Unter anderem präsentierte der Tenor Rolando Villazón die Mezzosopranistin Elina Garanca und die Sopranistin Simone Kermes den Countertenor Max Emanuel Cencic.

Andreas Martin Hofmeier

Der Dirigent und Pianist Daniel Barenboim, der im Vorjahr den eigenen ECHO für sein Lebenswerk nicht vor Ort entgegennehmen konnte, erschien diesmal persönlich, um die Laudatio auf Rolando Villazón zu halten. Dieser dankte "dem größten Star des Abends: der klassischen Musik" und allen, die ihre Zeit und Energie dafür geben. Sie sei vielleicht das größte Geschenk Europas an die Welt und "die Seele unserer Gesellschaft", sagte er. "In Musik treffen wir uns alle als Gleiche. Egal, welche Sprache wir sprechen, was wir glauben, welche Hautfarbe wir haben."

Der ECHO Klassik wurde in diesem Jahr an 54 Künstler und Ensembles in 22 Kategorien verliehen, unter ihnen als "Nachwuchssängerin des Jahres" die Sopranistin Julia Lezhneva und als "Sänger des Jahres" der Tenor Jonas Kaufmann. Mit Andreas Martin Hofmeir wurde erstmals ein Tubist zum "Instrumentalisten des Jahres" gewählt. Der Musiker habe die Tuba "aus dem Schatten" geholt, meinte sein Laudator Olaf Schubert augenzwinkernd. Hofmeir, der ebenfalls ein ausgezeichneter Kabarettist ist, erwiderte mit der Überzeugung, "dass eine Tuba-CD in jeden anständigen Haushalt gehört".

Eichinger, Villazón

Die Preisträger, die bei der ausverkauften Gala auftraten, wurden vom Konzerthausorchester unter der Leitung von Omer Meir Wellber begleitet. Der ECHO Klassik wird seit 1994 jährlich von der Deutschen Phono-Akademie, dem Kulturinstitut des Bundesverbandes Musikindustrie, vergeben.

(wa)

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