Kinderkonzerte "Schlaf gut, kleiner Bär!" – Von Schlafen keine Rede

12. November 2013 - 08:25 Uhr

Von Christopher Mann (25), Musikstudent und Praktikant bei mini.musik

Kürzlich habe ich erstmals ein mini.musik Konzert erlebt. Anders als die vielen Münchner Familien und Kindergartenkinder war ich gleich in vier Aufführungen in zwei Tagen.

Christopher Mann

Christopher Mann

Jeweils eine Viertelstunde vor Konzertbeginn bildete sich eine lange Schlange vor der "Black Box" im Gasteig. Es wimmelte von Kindern, die teils euphorisch und teils eher schüchtern auf das anstehende Erlebnis warteten. Einige schienen schon zu wissen, was sie erwartet, und andere waren zum ersten Mal auf einem mini.musik-Konzert. Die Zeit bis zum Einlass haben sie sich mit Herumtollen, interessiertem Beäugen des Programm- und Bastelheftstandes oder dem genüsslichem Schlummern auf einem elterlichen Arm vertrieben.

Mit dem Einlass füllte sich die "Black Box" mit Leben und einem Strudel aus Kinderrufen. Ein Konzert wurde sogar mit dem sich wiederholenden Sprechchor "Jetzt geht`s los!" eingeleitet und Ruhe kehrte oft erst dann ein, wenn Ludwig Hahn die ganze Aufmerksamkeit mit der Serenade von Schubert auf seine Geige lenkte.

Doch von langer Dauer war diese Ruhe nicht, schließlich sollte das Konzert zum Mitmachen sein! Da wurden – unter der Moderation von Julia Schölzel – die Arme zu Wellen geformt, der Sturm der See nachgeahmt, zum Geburtstagsständchen von Frau Rose getanzt, sich wie ein Elefant gedreht, eine abenteuerliche Fahrt mit dem Leiterwagen unternommen und noch vieles mehr. Für Abwechslung war gesorgt und die Kinder hatten ihren Spaß an Musik und Bewegung. Ganz nebenbei haben sie gelernt, dass ein Saxophon kein goldener Kochlöffel ist und konnten feststellen, dass sie anhand von Musik nicht nur Tiere, sondern auch Emotionen wie Freude und Angst erkennen können.

Für mich als Praktikant und Musikstudent war es schön zu sehen, wie viele verschiedene Konzertsituationen sich aus demselben Konzept ergeben können, wenn das Publikum derart eng mit eingebunden wird. Und zu diesem Publikum zählten nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern und Erzieher (beim Kindergarten-Konzert). Sie ließen sich aus der Reserve locken und hatten nach teilweise anfänglichen Hemmungen sichtlich Freude an der lockeren Atmosphäre und dem für Konzerte ungewohnten Bewegungsreichtum.

Abschließend kann ich sagen, dass trotz des Konzerttitels "Schlaf gut, kleiner Bär" von Schlafen keine Rede gewesen sein kann und die vier Konzerte nicht nur für die Kinder, sondern auch für die beteiligten Erwachsenen, einschließlich mir, eine Bereicherung waren und einem nicht selten ein Lachen entlockt haben.

(Der Autor studiert Posaune künstlerisch und pädagogisch [Diplomstudiengang] an der Hochschule für Musik und Theater München.)

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Kinderkonzert "Schlaf gut, kleiner Bär"

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