Am Anfang war Saint-Saëns

29. März 2011 - 09:04 Uhr
Filmplakat "Die Ermordung des Herzogs von Guise"

Filmplakat "Die Ermordung des Herzogs von Guise"

Die erste Original-Filmmusik

In der Anfangszeit der bewegten Bilder wurden die Stummfilme von Musikern begleitet. Diese improvisierten, meist am Klavier. Damit sollten vor allem die lauten Geräusche der Projektoren übertönt werden. Der erste Film, für den eine eigene Musik komponiert wurde, war der französische Streifen "Die Ermordung des Herzogs von Guise". Er wurde am 17. November 1908 uraufgeführt. Die Musik hatte man auf Grammophonplatten aufgenommen. Sie wurde während der Filmvorführung an einer bestimmten Stelle abgespielt. Der Komponist dieses ersten Soundtracks war kein Geringerer als Camille Saint-Saëns.

Besonders produktiv

Unter den rund 150 Werken des russischen Komponisten Dmitri Schostakowitsch finden sich neben 15 Sinfonien, zahlreichen Streichquartetten, Opern, Oratorien, Instrumentalkonzerten u.a. nicht weniger als 34 Filmmusiken. Seine Musik zu dem Streifen "Khovanshchina" wurde 1962 sogar für den Academy Awars, also den "Oscar", nominiert.

"Einzeltäter"

Nur ein einziges Mal hat dagegen der amerikanische Dirigent, Komponist, Pianist und Musikpädagoge Leonard Bernstein für einen Film komponiert. Seine Musik zu "Die Faust im Nacken" wurde 1955 prompt für den Oscar nominiert. Trotz dieses Erfolges hat er keine weiteren Soundtracks geschrieben. Möglicherweise ärgerte ihn, dass Teile der komponierten Musik im Film gar nicht verwendet werden. So vermutet es zum Beispiel sein Schüler John Axelrod.

Oscars für klassische Musiker

Der österreichische Komponist Erich Wolfgang Korngold erhielt den Preis gleich zweimal, unter anderem für seine Musik zu "Die Abenteuer des Robin Hood" (1939). Auch der Dirigent André Previn bekam die Statue für zwei Filmkompositionen. Aaron Copland wurde ein Mal ausgezeichnet. Previn und Copland wurden jeweils noch drei weitere Male für den Preis nominiert, ebenso Philip Glass. Der deutsche Komponist Hanns Eisler wurde für zwei seiner Filmmusiken nominiert.

(wa)

(Das Filmplakat wird mit freundlicher Genehmigung von Klaus Pertl verwendet. Auf seiner Website http://www.kinogeschichte.at/ beschreibt er die Geschichte des Kinos in Österreich von den Anfängen bis in die heutigen Tage.)

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