Weimar/Berlin (mh) – In Weimar soll ein Wohnhaus des Musikers Johann Sebastian Bach wieder errichtet werden. Um Kulturstaatsministerin Monika Grütters zur Unterstützung des Projekts zu bewegen, hat der Verein "Bach in Weimar" am Freitag eine Online-Petition gestartet. An der Stelle des im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigten und Ende der 1980-er Jahre abgerissenen Gebäudes liegt heute ein Parkplatz.
Unterirdisch seien dort noch die originalen Renaissance-Kellergewölbe sowie die Grundmauern von Bachs Weimarer Wohnhaus erhalten, sagte die Vereinsvorsitzende Myriam Eichberger. Die Adresse sei – neben der Leipziger Thomasschule – der einzig nachgewiesene und aktenkundig verbürgte Ort, an dem Johann Sebastian Bach komponiert hat. Der Bau eines Bachhauses scheitere jedoch bislang "am passiven Widerstand der Grundstückseigentümer sowie an mangelnder aktiver Unterstützung durch Stadt und Land", erklärte die Musikprofessorin der Weimarer Musikhochschule.
Der Verein engagiert sich seit 2006 für den Wiederaufbau des Bachhauses. Prominente Unterstützung kommt unter anderem von Medizin-Nobelpreisträger Günter Blobel und Literatur-Nobelpreisträger John Coetzee. Stardirigent Nikolaus Harnoncourt ist Schirmherr der 2008 ins Leben gerufenen Bach Biennale Weimar.
Zum 300. Geburtstag des Bach-Sohns Carl Philipp Emanuel organisiert der Verein am 8. März 2014 "Bach – ein rauschendes Fest" mit acht Benefizkonzerten rund um die Uhr. Dabei spielen renommierte Musiker aus ganz Europa gratis für den Bach-Sohn, den Vater und ein Bachhaus Weimar am authentischen Ort.
Die Petition kann auf http://www.change.org/de/Petitionen/kulturstaatsministerin-grütters-und-bach-fans-bachhaus-weimar-anstatt-unesco-weltkulturerbe-parkplatz unterzeichnet werden.
(wa)
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