Sonntag, 30. März 2014 / 23:45 – 01:45 Uhr
ARTE
Musik (Deutschland 2013, Erstausstrahlung) Der niederländische Dirigent Bernard Haitink interpretiert Haydns Oratorium mit dem Chor und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Solisten am 19. und 20. Dezember 2013 im Herkulessaal der Münchner Residenz waren Camilla Tilling (Sopran), Mark Padmore (Tenor) und Hanno Müller-Brachmann (Bassbariton).
Hanno Müller-Brachmann
Das Symphonieorchester und der Chor des Bayerischen Rundfunks gehören zu den weltbesten Ensembles ihrer Art. Das Orchester ist gefragt auf allen bedeutenden Konzertpodien, der Chor wird regelmäßig verpflichtet, unter anderem bei den Festspielen in Salzburg und Luzern. Der 1929 geborene Haitink ist seit über fünfzig Jahren regelmäßig zu Gast beim Symphonieorchester des BR.
Erlesene Kräfte, die gemeinsam alle Facetten von Haydns "Schöpfung" zum Strahlen bringen. Einem Werk, das sich seit dem triumphalen Erfolg bei der Uraufführung 1798 ungebrochener Beliebtheit erfreut. Haydn vereint in diesem Oratorium die Summe seines Könnens, Bachs Kontrapunkt, Händels Pracht und Mozarts Melodik zu einer grandiosen Synthese, die bis heute die Zuhörer fasziniert. Von der naiven Tonmalerei bis zur progressiven "Vorstellung des Chaos" vor der Entstehung der Welt reicht Haydns musikalischer Kosmos – mit seinem genialen Bilderbogen sprach und spricht er alle Gemüter direkt an.
Bernard Haitink findet für jeden Aspekt der Komposition den richtigen Ton. Chor und Orchester sind nicht maximal besetzt, denn neben einem strahlenden, kraftvollen Klang hat für Haitink die Transparenz, die Durchhörbarkeit des Satzes größte Bedeutung. Gerade an dieser Aufzeichnung der "Schöpfung" lässt sich erleben, wie souverän und selbstverständlich der Grandseigneur der europäischen Dirigenten die Lebendigkeit und Brillanz der historischen Aufführungspraxis mit der Virtuosität und Klangpracht des Ensembles zu verbinden weiß.
(pt/wa)
