(mh) – Die Wurzeln der thüringischen Musikkulturlandschaft reichen weit zurück. Doch wie begegnet sie uns heute? Einen Blick auf die Ursprünge der Musikkultur Thüringens und ihre gegenwärtige Verfassung wirft Prof. Wolfram Huschke bei einer Ringvorlesung am Donnerstag in Weimar.
Eine Auseinandersetzung mit der Geschichte des Musiklandes Thüringen hat spätestens um 1600 anzusetzen. Damals war Thüringen eine Ansammlung kleiner und kleinster Fürstentümer. Ihre Herrscher übertrafen sich nicht nur bei der Errichtung von Regierungssitzen, sondern auch musikalisch. Musik diente nicht nur der Erbauung, sondern vor allem als ein gezielt eingesetztes Repräsentationsmittel. Neben diesen Einflüssen auf die thüringische Musikkultur "von oben" stehen die Entwicklungen der Zeit "von unten". Die Reformation brach nicht nur alte geistliche Herrschaftsstrukturen auf, sondern wälzte auch das Leben der einfachen Leute um und ließ neue Formen des Musizierens entstehen.
Das Erbe dieser Zeit prägt die thüringische Kultur – und insbesondere die Musiklandschaft – bis heute, allerdings vor dem Hintergrund völlig neuer struktureller Bedingungen. Wer das Musikland Thüringen verstehen möchte, muss nicht nur in die Archive und auf die kultur- und musikhistorischen Zeugnisse schauen, sondern auch auf neuere kulturpolitische Zeugnisse wie das Thüringer Kulturkonzept von 2012.
Huschke ist Alt-Rektor und Ehrensenator der Hochschule für Musik "Franz Liszt" Weimar, Ehrenkurator des Weimarer Liszt-Hauses sowie Präsident der Deutschen Liszt-Gesellschaft. Bis 2011 wirkte er als Professor für Musikdidaktik.
Der Vortrag "Kulturpolitik in Thüringen: Potentiale, Chancen und Perspektiven" beginnt am Donnerstag, 15. Mai 2014, um 18:00 Uhr im Hörsaal A Bauhaus-Universität Weimar (Marienstraße 13c). Der Eintritt ist frei.
(wa)
Link:
http://www.hfm-weimar.de/kuma-kulturpolitik
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