Sonntag, 12. Oktober 2014 / 20:15 – 21:45 Uhr
Das Erste
Fernsehfilm (Deutschland 2014, Erstausstrahlung) LKA-Ermittler Felix Murot (Ulrich Tukur) wird von seiner Vergangenheit eingeholt: Sein ehemals bester Freund, mit dem er die Polizeischule besucht hat, kehrt in sein Leben zurück und verfolgt einen teuflischen Plan. Der neue "Tatort" hat einen artifiziellen Rahmen zwischen Shakespeare-Drama und Western. Eine exponierte Rolle kommt der Musik zu, die exklusiv vom hr-Sinfonieorchester unter der Leitung von Frank Strobel eingespielt wurde.
Ein einsamer Bahnhof, drei Männer mit Waffen, ein Mann steigt allein aus dem Zug. Plötzlich liegen die drei Männer tot im Staub, aber der andere Mann hat nicht geschossen … "Wächter, hier ist etwas faul!" Als Murot auf der Videoüberwachung, den Mann erkennt, der nicht der Mörder ist, schwant ihm Unheil. Es ist Richard Harloff (Ulrich Matthes), sein ehemals bester Freund aus der Polizeischule.
Die beiden waren einmal in dieselbe Frau verliebt, mit der sie, wie in ihrem Lieblingsfilm "Jules et Jim", in einer "ménage à trois" zusammenlebten. Harloff wurde damals wegen einer Drogengeschichte vom Polizeidienst suspendiert und verschwand vor 30 Jahren mit der Frau nach Südamerika, wo er in den folgenden Jahren zu einem Supergangster avancierte. Schnell wird klar, dass sich Harloff mit seinem Sohn auf einem Rachefeldzug befindet. Noch mehr Morde geschehen. Harloff hat jedoch immer ein Alibi. Murot versucht verzweifelt, die Mordserie zu stoppen, ahnt aber noch nicht, dass eigentlich er das Ziel eines teuflischen Plans ist …
Dieser "Tatort" enthält 23 Ausschnitte aus Werken der klassischen Musik. Knapp die Hälfte davon wurde eigens für den Film aufgenommen. Die übrigen sind Archiv-Aufnahmen des hr-Sinfonieorchesters. So sind bekannte Werke zu hören, von Beethovens "Egmont"-Ouvertüre, den "Planeten" von Gustav Holst, der "Holberg- Suite" von Edvard Grieg und der 1. Sinfonie von Johannes Brahms bis zu dem "Israelitenchor" aus Giuseppe Verdis "Nabucco".
Für Strobel, den international renommierten Experten im Bereich der Filmmusik, bedeutete die Produktion der Musikausschnitte höchste Konzentration: Ein Auge war stets auf den Monitor gerichtet, auf dem der "Tatort" zu sehen war. Parallel dazu musste er Blickkontakt mit dem Orchester halten. "Die Musik liegt natürlich sehr eng am Film. Da ist schon einige Erfahrung nötig. Ich richtete mich nach dem Bild und setzte die Bewegungen der Schauspieler musikalisch um, ebenso den Rhythmus, in dem der Film montiert ist", sagte Strobel.
Voraussetzung für einen perfekten Ablauf ist, den Film genau zu kennen. Strobel hatte sich mit den Stellen, in denen später das hr-Sinfonieorchester zu hören sein sollte, zuvor intensiv beschäftigt: "Ich erarbeitete ein Synchronkonzept und habe es in die Partitur übertragen: Hier rechnete ich genau die Tempi aus und schrieb mir das, was ich im Bild sehe, in die Noten hinein."
(pt/wa)
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