Rostock – Die Sorge der Musikhochschulen, bei der Neugestaltung des Akkreditierungssystems für Studiengänge nicht ausreichend berücksichtigt zu werden, ist eines der zentralen Themen der dreitägigen Fach-Rektorenkonferenz in Rostock. Bei den bisher in diesem Feld tätigen Akkreditierungsagenturen habe sich ein "gewisser Sinn für Studiengänge" und den speziellen Anforderungen einer Musikhochschule entwickelt, sagte der Chef der Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen, Martin Ullrich, am Montag in Rostock zu Beginn der Tagung. In dem neuen Akkreditierungsrat, der in Zukunft alle Entscheidungen über die Zulassung von Studiengängen treffen soll, müsse die Expertise für Musikstudiengänge vorhanden sein.
Wie Ullrich berichtete, sollen künftig nur wenige Personen aus den Universitäten und Fachhochschulen die Akkreditierungsentscheidungen treffen. Die Gefahr sei groß, dass in diesen Gremien dann niemand sitzt, der den Sachverstand und einen Sinn für die Besonderheiten künstlerischer Bildung und Studiengänge besitzt. Die Musikhochschulen folgten eigenen Regeln und Formaten. Ullrich benannte hier etwa den künstlerischen Unterricht für Einzelpersonen oder Kleingruppen. "Das ist etwas völlig anderes als das universitäre System mit den riesigen Hörsälen und überlaufenen Vorlesungen." In Rostock treffen sich bis Mittwoch die Rektoren und Kanzler der 24 deutschen Musikhochschulen.
(dpa/MH)
Mehr zu diesem Thema:
➜ Rektoren der deutschen Musikhochschulen beraten in Rostock
(29.05.2017 – 09:00 Uhr)
Link:
➜ http://www.die-deutschen-musikhochschulen.de
© MUSIK HEUTE. Alle Rechte vorbehalten – Informationen zum Copyright