Sasha Waltz. Das Leben – Ein Tanz

23. Oktober 2014 - 09:00 Uhr

Samstag, 25. Oktober 2014 / 22:00 – 23:00 Uhr
3sat

Dokumentation (Deutschland 2014, Erstausstrahlung) Bundesverdienstkreuz, Kulturbotschafterin Europas – Sasha Waltz kann zahlreiche Auszeichnungen ihr eigen nennen. Gerade bekam ihre Compagnie "Sasha Waltz & Guests" den George Tabori Ehrenpreis verliehen. Die 51-Jährige gilt als innovativste und erfolgreichste Choreografin Deutschlands.

Choreografin Sasha Waltz

Choreografin Sasha Waltz

Das Filmporträt von Brigitte Kramer zeichnet die Karriere der Künstlerin nach. Angefangen hat Sasha Waltz in der freien Tanzszene mit Stücken wie "Allee der Kosmonauten", das 1996 in den Sophiensälen in Berlin-Mitte uraufgeführt wurde. Das getanzte Porträt einer Familie aus den Plattenbauten in Marzahn wurde vielfach ausgezeichnet, verfilmt und in der ganzen Welt in über 150 Vorstellungen gefeiert.

Mit ihrer Inszenierung der Purcell-Oper "Dido & Aeneas" 2005 entwickelte sie ein neues Genre: die choreografische Oper. Und auch hier ist ihr Spektrum sehr breit gefächert. Nicht nur Purcell, Schubert, Berlioz und Debussy, sondern auch zeitgenössische klassische Musik gehören zu ihrem Repertoire.

2009 weihte Sasha Waltz mit 70 Tänzern, Musikern und Sängern das von David Chipperfield rekonstruierte noch leere Neue Museum Berlin ein und erfand so ein weiteres Genre: die Inauguration von Museen durch Musik und Tanz. 2013 gestaltete Sasha Waltz in ihrer Geburtsstadt Karlsruhe im Zentrum für Kunst und Medientechnologie ihre erste Ausstellung: "Sasha Waltz. Installationen. Objekte. Performances." Hier lotet sie wie so oft ihre Grenzen aus und geht weit über Tanz und Theater hinaus.

In diesem Jahr ist es der Wahlberlinerin gelungen, neues Terrain zu erobern: Sasha Waltz choreografiert und inszeniert ihre erste Wagner-Oper, den "Tannhäuser", unter der Leitung von Daniel Barenboim an der Staatsoper Berlin. Ein Projekt, von dessen Gelingen sie am Anfang ganz und gar nicht überzeugt war. "Ich habe die Herausforderung nur unter der Voraussetzung angenommen, dass ich auch mal scheitern kann", sagt die Choreografin. "Das ist ein Riesenberg, der sich vor einem auftürmt", der "Tannhäuser" sei eine große Herausforderung mit großen Sängern. "Ich möchte den Tanz fragmentarisch einarbeiten, aber nicht, dass er zur Dekoration herabgesetzt wird. Er soll seinen ganz eigenen Raum behalten, wie eine Parallellinie, die unterschiedlich auftaucht und ein Eigenleben führt."

(pt/wa)

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